1. Herren übernehmen Tabellenspitze

Mit einem 29 : 28 Erfolg beim Tabellenführer HSG RW Oberhausen hat die erste Männermannschaft der HSG die Tabellenspitze in der Landesliga Gruppe 3 übernommen…Von Michael Kessel

13. Spieltag bei RW Oberhausen 29:28 (Hbz. 13:14)

Tabellenführung zurück erobert und endlich einen „Großen“ geschlagen

Zum Ende der Hinrunde stand für uns das Highlight mit dem Spitzenspiel gegen den Tabellenführer RW Oberhausen an. Zwar spielten wir in gegnerischer Halle, rechneten uns aber trotzdem etwas gegen die bis dahin noch ungeschlagenen Oberhausener etwas aus. Doch die Voraussetzungen waren mit den beiden angeschlagenen Stephan Haase und Christoph Heffels und einer bescheidenen Trainingswoche eher nicht so gut, aber vielleicht sollte das Omen, schlecht trainieren, am WE gewinnen, doch zu treffen? Zwar fehlten auf Oberhausener Seite mit Sven Fischer und Simon Heyer auch zwei wichtige Spieler, trotzdem verfügten die Hausherren noch immer über einen sehr breiten Kader und mit Heiko Goldbaum (rechter Rückraum), Andre Lagerpusch (Tor), Manuel Sommer (linker Rückraum), Marc Kedzierski (Kreis) oder Andre Behmer (Linksaussen) über einige sehr erfahrene Spieler, die dem Oberhausener Spiel ihren Stempel in dieser Saison aufgedrückt haben. Durch diese Breite im Kader ist die Mannschaft auch sehr schwer aus zu rechnen, es kam also eine große Herausforderung auf uns zu.
Der Beginn ging für uns komplett schief, wir kamen vorne nicht ins Spiel und vorne stimmte die Einstellung im Abwehrverband nicht, so das RWO mit 4-0 startete und beim Stand von
3-8 schon das Gefühl hatte, das könnte ein Debakel geben, zu mal Richard Kalus im Tor auch keine Hand an einen Ball bekam. Doch durch die Hereinnahme von Fyn Walla und Spielertrainer Christian Pannen in den Abwehrverband, als auch das fest halten an Richard Kalus, drehte sich das Spiel ein wenig zu unseren Gunsten. Plötzlich wurde der Kampf in der Abwehr aufgenommen und Richard Kalus kam durch einen gehalten Siebenmeter auch besser ins Spiel, so dass wir auch in unserem Angriffsspiel automatisch mehr Sicherheit bekamen und so mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein auftraten. Als gut bewies sich auch die Hereinnahme von Lars Lettgen auf Linksaußen, der zuletzt nicht so zu glänzen wusste, und plötzlich ein richtig gutes Spiel ablieferte und den Torhüter der Heimmannschaft sicher zu überwinden wusste. So konnten wir von 5-11 mit einem überzeugenden und starken Zwischenspurt auf 11-11 ausgleichen und plötzlich waren wir im Spiel drin. Wir bekamen wieder mehr Tempo im Angriff ins Spiel und erarbeiteten uns so gute Einwurfmöglichkeiten, die wir nun entschlossener nutzen und in der Abwehr engten wir die Kreise des wurfgewaltigen Rückraums des Tabellenführers immer mehr ein und der Pausenstand von
13-14 fühlte sich nicht als Rückstand an, weil wir immer mehr das Ruder in die Hand bekamen. So kamen wir auch mit viel Selbstbewusstsein aus der Pause, unterstützt von einer kleinen aber zahlreichen Kolonie an Weseler Fans. Doch absetzen konnten wir uns nicht entscheidend. Immer wieder gingen wir in Führung (16-18, 22-24), doch das Spiel schwappte immer wieder und her, und entwickelte sich zu einem echten Krimi in einem würdigen Spitzenspiel, weil auch die Gegenseite immer wieder zurück kam und uns nicht kampflos die Punkte überliess und ihre eigenen Qualitäten bewies. Doch ab der 45. Minute entwickelten wir wohl unsere stärkste Phase. Unser Abwehrverband um den für die zweiten Hälfte ins Spiel gekommene Andreas Geilenkirchen stand immer kompakter und so kamen wir immer wieder auch zu schnellen Torabschlüssen durch Fabian Gorris oder Daniel Borgmann (eingeleitet durch zwei Touchdown-Päße von Lars Lettgen). Grade Fyn Walla, Björn Fehlemann und Christian Pannen ackerten aufopferungsvoll im Abwehrverband und bearbeiteten die generischen Rückraumspiel. Und unter der Regie von Christian Pannen auf der Mittelposition kam dann auch noch Björn Fehlemann im Angriff auf Touren und konnte innerhalb von kürzester Zeit dreimal einnetzten, so das wir kurz vor Schluss auf 23-27 und 24-28 weg ziehen konnten. Die Bank lebte engagiert mit, feierte eigene Tore mit und ging fair mit weniger Einsatzminuten um. Doch es hätte zu dem Spiel auch nicht gepasst, wenn wir das Spiel nun entschieden hätten. Wir hatten in folge einige sehr gut heraus gespielte Einwurfchancen über beide Außenpositionen die wir nicht nutzen konnten und so die Oberhausener wieder ins Spiel brachten, die dann sogar ausgleichen konnten, so stand es
28-28 kurz vor Ende der Partie. Doch dieses Mal konnten wir durch Fabian Gorris, der auch am heutigen Spieltag unser erfolgreichster Werfer war, noch einmal erfolgreich kontern und gingen wieder selber mit 29-28 in Führung. Nun kam die ganze Dramatik zum Höhepunkt, Oberhausen scheiterte per Dreher an Andreas Geilenkirchen – der Ball ging zu Daniel Borgmann, der den Ball nur noch in die gegnerische Hälfte warf, allerdings an die Hallendecke kam. So hätte es Einwurf noch eine Chance zum Ausgleich für die Heimmannschaft geben können, wenn Co-Trainer Michael Kessel nicht die Auszeit genommen hätte die durch die beiden starken Schiedsrichtern bestätigt wurde. So war der verdiente Erfolg unter Dach und Fach, den sich die Mannschaft durch den tollen Kampf einfach auch verdient hatte. Irgendwie waren wir einfach mal dran, einen ganz „Großen“ zu schlagen.
Nun sind wir wieder Tabellenführer, können auf eine mehr als gelungene Hinrunde zurück schauen, haben aber noch eine ganz lange Rückrunde vor uns, in der noch alles passieren kann und wir schon nächste Woche in Issum unseren heutigen Erfolg bestätigen müssen. Was nur wieder über den gleichen Einsatz zu erreichen sein wird.
Wir müssen einfach weiter an uns arbeiten und von Spiel zu Spiel schauen und dürfen den Schwung aus dem heutigen Spiel ruhig mitnehmen.
DANKE sagen wollen wir bei allen Zuschauen aus Wesel, die uns so zahlreich begleitet haben und das eigentlich zu einem Heimspiel für uns machten – einfach toll!!!

Es spielten:
Tor: Richard Kalus und Andreas Geilenkirchen
Feld: Christoph Heffels, Fyn Walla (3), Sven Brincks, Björn Fehlemann (5), Toran Knapinski, Stephan Haase, Fabian Gorris (10/2), Philipp Glaser, Christian Pannen (3), Lars Lettgen (3) und Daniel Borgmann (5)