HSG-Damen enttäuschen wiederholt in heimischer Halle

Erste Damen unterliegt TB Osterfeld knapp mit 25:26

Auch im sechsten Heimspiel in Folge haben wir uns nicht in guter Form präsentiert. Das Spiel begann eigentlich recht ausgeglichen, wobei wir unsere Angriffe über weite Strecken gut überlegt und somit recht effektiv vorgetragen haben. Mit einfachen Mitteln konnten wir Lücken in die osterfelder Abwehr reißen und nutzen. Dem gegenüber sah unsere sonst eigentlich zuverlässige 6:0 Abwehr oft sehr schlecht aus. Ein einfacher langer Wechsel, der von Osterfeld konsequent immer wieder nach links, wie nach rechts gespielt wurde, brachte uns wiederholt ins „Schwimmen“. Gerade in den daraus entstehenden Eins-gegen-Eins-Situationen verhielten wir uns viel zu statisch und reagierten meistens viel zu spät. Zudem haben wir nicht ausreichend miteinander gesprochen und irrten daher oft orientierungslos und unentschlossen im eigenen Neunmeterraum umher. Bis zum 7:9 hielten wir den osterfelder Vorsprung aber auf ein bis zwei Tore begrenzt. Nach ca. 17 Minuten bekamen die Gäste unser Angriffspiel besser in den Griff und gerade gefährlich deckungsnahgespielte Querpässe wurden mehrmals abgefangen und in TG´s umgesetzt. So setzte sich Osterfeld innerhalb kürzester Zeit auf 13:7 ab. Als wir unser eigenes Spiel weitestgehend wieder im Griff hatten, konnte der Abstand bis zur Pause auf 11:15 verkürzt werden.
In der Halbzeitpause haben wir uns entschlossen, die auffälligste Spielerin auf osterfelder Seite, Tanja Latza, die bisher alle Fäden in der Hand hatte und selbst torgefährlich war, kurz zu decken. Nach einer kurzen Einlaufphase von 8 Minuten schien der Plan aufzugehen. In einer knappen Viertelstunde gelang es uns aus einem 14:19 Rückstand eine 22:20 Führung zu machen. Wir waren in dieser Phase die klar dominierende Mannschaft und wir hatten einen gutes Gefühl endlich mal wieder zwei Punkte in Wesel zu behalten. Doch was man dann in den letzten sieben Minuten zusehen bekam, erinnerte stark an die Schlussphasen gegen Schermbeck und Bocholt. Wir wurden wieder nervös, hektisch, verkrampft und nahmen uns Würfe aus völlig unvorbereiteten Situationen, die für die gegnerische Torhüterin kein Problem darstellten. Anstatt in Ruhe mit Druck weiterzuspielen und auf unsere Gelegenheit zu warten, versuchten wir die Entscheidung zu erzwingen. Diese große Zahl an Fehlern und falschen Entscheidungen sorgten dafür, dass der Turnerbund beim 24:25 wieder die Führung übernehmen konnte. Zu den Problemen im Angriff kamen noch weitere in unserem Deckungsverhalten dazu. Durch unsere offensivere Deckung wuchsen natürlich die Räume für unseren Gegner, der ständig die Eins-gegen-Eins-Konfrontation suchte. Auf den Halbpositionen standen wir so passiv und unbeweglich, dass entweder von der Mitte oder von außen ausgeholfen werden musste. So kam Osterfeld am Ende zu relativ einfachen Toren über die Aussenpositionen. Beim 25:26 hatten wir zwar den letzten Angriff und nahmen noch 9 Sekunden vor Abpfiff unsere Auszeit. Unser geplantes Spiel über eine Sperre auf Halb bzw. ein Sperre-Absetzten wurde aber unterbunden und es kam nicht mehr zum Torwurf.
Somit ist auch der TB Osterfeld in der Tabelle an uns vorbeigezogen und wir nehmen nun mit 10:10 Punkten den fünften Platz ein. Unser „Guthaben“ mit 9:1 Punkten in die Saison gestartet zu sein und in erster Linie in fremden Hallen gepunktet zu haben, ist nun komplett aufgebraucht und wir stehen jetzt unter enormen Druck das erste Rückspiel der Spielzeit am kommenden Samstag gegen Styrum zu gewinnen (19.00 Uhr Halle Nord).

Es spielten: Terfurth, Schmalfuß; Szkodny, Betcke (8), Hasenkamp (3), Bachmann (2), Panek (1), Steinkamp (3), Lettgen (1), Badziong (5/2), Korczak (1), Schmitz (1)