Fitness entschied die Partie
HANDBALL-LANDESLIGA / HSG Wesel gewann bei RW Oberhausen II 29:22, hatte aber lange Zeit zurückgelegen.WESEL. Das deutliche Endergebnis spiegelt nicht den gesamten Spielverlauf wider. Mit 29:22 (10:13) behielt die HSG Wesel in der Handball-Landesliga beim Tabellenvorletzten RW Oberhausen II die Oberhand. Doch dabei hatte der Tabellenführer über vierzig Minuten lang weitaus mehr Mühe, als ihm lieb sein konnte.
„Am Anfang haben wir ganz schwach gedeckt, waren eigentlich fast gar nicht auf dem Feld“, erläuterte Keeper und Co-Trainer Michael Hillig. „Es ist eine blöde Ausrede, aber die spielen alle 14 Tage um 9.45 Uhr, wir einmal pro Saison. Das ist schon ein großer Unterschied, so früh anzufangen.“
10:13-Rückstand zur Halbzeit
Diesen Vorteil haben die Gastgeber konsequent ausgenutzt. Hochmotiviert ging die Oberhausener Reserve zu Werke, erspielte sich zwischenzeitlich Vier-Tore-Vorsprünge und führte zur Halbzeit noch mit 13:10.
„Die haben in dieser Phase auch echt gut gespielt“, hatte Hillig lobende Worte für den abstiegsbedrohten Kontrahenten. „Und ohne Ibou Cisse haben wir größere Probleme, aus dem Rückraum etwas zu machen.“ Auch die Tatsache, dass die Unparteiischen das Zeitspiel erst relativ spät anzeigten, nutzten die Oberhausener geschickt aus.
Doch nach einer Pausenansprache von Coach Hans Jäger krempelten die Gäste nach dem Seitenwechsel die Ärmel hoch und schickten sich an, das erste Spiel ohne ihren wurfgewaltigen Rückraumschützen Cisse in dieser Saison zu gewinnen.
„Gott sei Dank ist diese Serie endlich gerissen. Ausschlaggebend dafür war ganz eindeutig unsere bessere Fitness“, erklärte Kapitän Hillig. Nach vierzig Minuten sorgten zwei Treffer des flinken Christian Tenbrock in Unterzahl zum 17:17 für den zweiten Ausgleich nach dem 2:2 zu Beginn der Partie.
Beim Stande von 20:19 zog der Favorit dann auf 23:19 davon. „Danach war die Sache gelaufen. Die waren völlig platt und wir haben unseren Dampfhandball gespielt“, so Hillig. „Ob es am Ende nun gleich sieben Tore Differenz sein mussten, steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber verdient war es nach den deutlich überlegenen letzten zwanzig Minuten allemal.“
Mitentscheidend für diesen Erfolg war aber auch die gute Trefferquote der Außenpositionen. Daniel Borgmann und Jonas Gorris waren jederzeit gefährlich.
Zehn Treffer von Jonas Gorris
Besonders Youngster Gorris, der in den Spitzenspielen gegen Hamborn einen rabenschwarzen Tag erwischt und gegen Rumeln nach einem kleinen Disput mit Hans Jäger vom Coach die kompletten sechzig Minuten keine Berücksichtigung gefunden hatte, nutzte seine Chance als Linksaußen und traf zehn Mal.
Nur aus der von Michael Hillig prophezeiten Niederlage des Verfolgers Sportfreunde Hamborn 07 bei der SV 08/29 Friedrichsfeld wurde nichts. Die „Vereinigten“ kamen gegen den Tabellenzweiten mit 23:35 unter die Räder . . .
HSG: Hillig, Dymski; Heffels (4), Zander, Langenbach (2), Kamps, Ahlhoff (1), Rühl (2), Tenbrock (6), Borgmann (4), Gorris (10/2). (an)