Pflicht erfüllt

Die HSG Wesel gewann die Heimpartie gegen den TV Borken nach Anlaufschwierigkeiten mit 32:15. Sie steht weiter auf Platz zwei, weil der erhoffte Ausrutscher des Tabellenführers Hamborn 07 ausblieb.Von JOACHIM SCHWENK

WESEL. Die HSG Wesel hatte gestern Abend einige Zeit beachtliche Mühe dabei, das zu tun, was von ihr erwartet wurde. Der Tabellenzweite der Handball-Landesliga schaffte am Ende in der Rundsporthalle zwar einen standesgemäßen 32:15 (12:12)-Erfolg gegen das abgeschlagene Schlusslicht TV Borken. Doch es gab einigen Leerlauf im Spiel des Favoriten. „Die ersten 30 Minuten waren überhaupt nicht gut”, sagte Torhüter und Kapitän Michael Hillig nach der Begegnung.

Nach klarer Führung zu sorglos

Denn eine schnelle 7:2-Führung hatte offenbar dafür gesorgt, dass seine Kollegen im Team es allzu sorglos angehen ließen gegen den krassen Außenseiter, der nach der Niederlage auch rein rechnerisch keine Chance mehr auf den Klassenerhalt besitzt. Der TV Borken ließ die Chance nicht ungenutzt, den Titelanwärter wenigstens phasenweise in die eine oder andere Verlegenheit zu stürzen. Die Begegnung war zur Pause noch lange nicht entschieden. Doch dann leistete der Gast nur noch 300 Sekunden etwas härteren Widerstand. Er hielt die Partie bis zum 14:14 in der 35. Minute offen. Dann war Schluss mit lustig. Die HSG Wesel sorgte mit zehn Toren in Folge für die Entscheidung. Das stimmte Hillig schließlich auch versöhnlich. „Wir haben die zweite Halbzeit mit 20:3 für uns entschieden. Klarer geht‘s wirklich nicht”, meinte der Kapitän.

Im Spitzenspiel unter Zugzwang

Der Erfolg hatte allerdings nicht die Wirkung, die sich die HSG Wesel erhofft hatte. Es reichte für sie nicht zur Rückkehr an die Spitze, da sich Tabellenführer Hamborn 07 keine Blöße gab und die schwere Partie beim TuS Alstaden gewann. Die HSG hatte auf einen Ausrutscher des großen Rivalen spekuliert. Er hätte die durchaus nicht zu unterschätzende Folge gehabt, dass sie als Branchenführer ins Spitzenspiel gegangen wäre, das am Sonntag in Hamborn steigt. Nun ist der Gastgeber in der angenehmen Position, das ihm schon ein Unentschieden langt, um im Rennen um den Titel weiter knapp die Nase vorn zu haben. Für die HSG Wesel zählt dagegen nur ein Sieg. „Wenn wir in Hamborn nicht gewinnen, dann hat sich das Thema Aufstieg erledigt. Denn wir haben das wesentlich schwerere Restprogramm”, meinte Michael Hillig.

HSG Wesel: Hillig, Dymski Heffels (3), Langenbach (1), Kamps, Cisse (7), Ahlhoff (3), Sieben (1), Rühl (3/1), Tenbrock (6/1), Seidler (8), Borgmann.