Tempospiel kam erst in Hälfte zwei auf Touren

HANDBALL-LANDESLIGA / Beim 27:23 gegen MTV Dinslaken II lag die HSG Wesel zur Pause noch mit 11:14 im Hintertreffen.WESEL. Zufrieden spazierte Sven Esser nach dem Abpfiff über das Parkett der Rundsporthalle. Im ersten Spiel als alleinverantwortlicher Coach des Handball-Landesligisten HSG Wesel feierte der 27-Jährige gleich den ersten Sieg – 27:23 (11:14) im Nachbarschaftsduell gegen den MTV Dinslaken II mit Ex-Trainer Ingo Jahnz auf der Bank. Besser hätte die HSG nicht aus der Herbstpause kommen können.

Allerdings schienen zur Halbzeit die Punkte noch in weiter Ferne. Esser hatte vorher gehofft, dass der „Trainerwechsel“ bei den Hausherren die Geister ein bisschen weckt. Doch die lagen in den ersten 30 Minuten wohl noch im Tiefschlaf. Immer wieder scheiterten die Weseler am starken Dinslakener Keeper Stefan Lurweg, der vor allem für die Außen Markus Seidler und Tobias Ahlhoff kaum zu überwinden war. „Das waren ja schon Tausendprozentige“, ärgerte sich Esser. In der Abwehr bekamen Oliver Rühl & Co. Routinier Dirk Eich nicht in den Griff. Der Halblinke, im letzten Jahr noch Kapitän des MTV in der Regionalliga, traf in den ersten 30 Minuten acht Mal.

Doch die Weseler fanden in Halbzeit zwei die richtige Antwort. Eich wurde eine Manndeckung verpasst. „Das war unser Winner“, so Esser. Denn ohne den Goalgetter herrschte im Angriff der Gäste „tote Hose“ und die Hausherren konnten endlich ihr Tempospiel aufziehen. 13 Minuten nach Wiederanpfiff traf Oliver Rühl zur ersten Führung (18:17), die die HSG auch nicht mehr aus den Händen gab. Seidlers Tempogegenstoß zum 24:21 (57.) bedeutete die Vorentscheidung.

Essers Fazit fiel entsprechend aus: „Wir haben verdient gewonnen.“ Auch Wesels „größtes Talent“ (O-Ton Esser) machte mit einer starken Leistung auf sich aufmerksam: Jonas Gorris, der den glücklosen Seidler zwischenzeitlich ablöste. Doch die Einsätze des A-Jugendlichen werden aufgrund der Doppelbelastung Ausnahmen bleiben. „Er gehört in der Oberliga zu den absoluten Leistungsträgern“, erklärte Esser, der in der Schlussphase auch Nachwuchsmann Phillip Glaser eine Chance gab. Es geht also wieder aufwärts bei der HSG, zumal Esser mit Ibou Cisse auch noch ein As in der Hinterhand hat. „Allerdings haben wir heute gezeigt, dass wir auch ohne ihn gewinnen können“, betonte der Coach.

HSG: Hillig, Dymski; Ten-brock (4), Seidler (2), Kamps, Borgmann (2), Friese (2), Rühl (6/1), Gorris (5), Ahlhoff (1), Heffels (5), Glaser.