Matchwinner Borgmann
Ersatz-Torhüter aus der zweiten Mannschaft machte beim 33:27-Erfolg beim MTV Dinslaken II nach seiner Einwechselung die Big Points für Tabellenführer HSG Wesel. Trainer Sven Esser: „Ein hartes Stück Arbeit“VON JOACHIM SCHWENK
Wesel „Der Star ist die Mannschaft.“ Für Trainer Sven Esser ist klar, warum es bei der HSG Wesel in der Handball-Landesliga seit Saisonbeginn an optimal läuft. Er führt die eindrucksvolle Erfolgsserie des Tabellenführers darauf zurück, dass kein Team in der Klasse so ausgeglichen besetzt ist wie die HSG. Wenn es noch eines Beweises bedurft hatte, dass diese Aussage stimmt, dann wurde er am Samstagabend in der Partie beim MTV Rheinwacht Dinslaken II erbracht, in der es mit dem 33:27 (15:15) im achten Spiel den achten Sieg für den Titelanwärter Nummer eins gab.
Wichtige Paraden
Denn zum Matchwinner avancierte ausgerechnet ein Akteur, der zuvor in dieser Saison noch keine Sekunde für den Spitzenreiter im Einsatz gewesen war: Tobias Borgmann, Torhüter der zweiten Mannschaft. Borgmann, der ins Team kam, weil Michael Hillig, die Nummer eins, privat verhindert war, wurde Mitte der zweiten Halbzeit für den bis dahin relativ unglücklich agierenden Rafael Dymski eingewechselt. Und der neue Mann im Tor der HSG machte dann die so genannten Big Points. Er sorgte, so Esser, „mit einigen wichtigen Paraden“ dafür, dass sich sein Team mit drei Toren in Folge auf 24:21 absetzen konnte. Anschließend nahmen die Dinge auf dem Feld den erwarteten Verlauf. Favorit HSG kam erneut zu einem klaren Erfolg.
Lange Zeit in Rückstand
Der ist nach Ansicht des Trainers zu hoch ausgefallen. „Das war ein hartes Stück Arbeit. Dinslaken hat sicherlich um ein oder zwei Tore zu hoch verloren“, meinte der Coach. Denn sein Team, das nun vier Punkte vor den Verfolgern liegt, musste fast die komplette erste Hälfte einem Rückstand hinterherlaufen, weil in der Defensive nicht nur Dymski keinen guten Tag erwischt hatte. Dass die HSG im Spiel blieb, hatte sie ihrer guten Vorstellung in der Offensive zu verdanken. Wobei sie das Handicap verkraftete, dass Ibou Cisse, mit sieben Toren bis dahin bester Werfer, in der 31. Minute nach der dritten Zeitstrafe die Rote Karte erhielt. Das beeinflusste die Angriffsleistung des Spitzenreiters keineswegs, weil er eben über genügend Alternativen verfügt. Und als ein Mann aus der zweiten Reihe dann mit einer guten Leistung im Tor auch der Abwehr Rückhalt gab, war die Partie schnell entschieden.
HSG Wesel: Dymski, T.Borgmann – Heffels (4), Isselhorst (1), Seidler (4), Kamps, Cisse (7), Ahlhoff, Sieben (1), Rühl (1), Tenbrock (9/6), Friese (5), Borgmann, Gaede (1).