Jäger-Team wird wieder gejagt
HANDBALL-LANDESLIGA / HSG Wesel eroberte sich mit dem 22:18-Sieg gegen Hamborn 07 die Tabellenführung zurück.<%image(20040203-bildanzeige040112.jpg|200|174|)%>WESEL. Ist das bereits das Holz, aus dem Meister geschnitzt sind? Die Fakten sprechen dafür: Trotz des 1:4-Fehlstarts in einer hitzigen Atmosphäre in der Halle Nord und einigen Akteuren, die zu Beginn nicht ihre Normalform erreichten, fügte Handball-Landesligist HSG Wesel mit dem 22:18 (10:10)-Erfolg dem Gast SF Hamborn 07 auf dem Feld die erste Niederlage der Saison zu und übernimmt damit wieder selbst die Tabellenspitze.
„Wir sind überglücklich“, meinte HSG-Trainer Hans Jäger nach 60 spannenden Minuten. „Auch wenn es nur eine Momentaufnahme ist, so haben wir doch als Erster Hamborn geschlagen und können darauf auch ein wenig stolz sein.“
Gegen eine Mannschaft, die „mit allen Wassern gewaschen ist“ (Jäger), fanden die Gastgeber vor 250 lautstarken Zuschauern nur sehr schwer ins Spiel. Der Hamborner Hüne Olaf Hansen „schoss“ die Gäste schnell mit 4:1 in Front. Ein Abstand, den die Sportfreunde lange behaupteten, nach 20 Minuten stand es 8:5 aus Sicht des ehemaligen Spitzenreiters.
Hauptgrund dafür war die katastrophale Weseler Verwertung der „Hundertprozentigen“. An Jonas Gorris allein lag es bestimmt nicht, aber der Youngster erwischte einen rabenschwarzen Tag, produzierte einige unnötige Ballverluste und traf vorne fast nichts.
„Jonas könnte noch A-Jugend spielen und muss Erfahrung sammeln. Aber für ihn sind andere in die Bresche gesprungen“, so Jäger. Zum Beispiel Ibou Cisse. Nachdem Christian Tenbrock kurz vor Ende des ersten Durchgangs für den 10:10-Ausgleich und Halbzeitstand gesorgt hatte, markierte die wurfgewaltige Nummer sechs nach dem Seitenwechsel in Unterzahl die erste Weseler Führung.
Auf 15:12 (42.) zogen die Hausherren davon, ehe eine Zeitstrafe für den wichtigen Abwehrspieler Oliver Rühl die frisch erworbene Souveränität wieder verfliegen und die „Löwen“ ausgleichen ließ. „In dieser Phase wurde es kritisch und die Mannschaft hat spielerisch nicht überzeugt. Dafür stimmte der Kampf“, erklärte Jäger.
Für den Rest sorgten der erst in Durchgang zwei zu Topform auflaufende Keeper Michael Hillig, Daniel Borgmann mit vier Treffern in Serie über rechts und ohne Nerven mit den letzten beiden Toren in der Schlussphase sowie der auch in der Defensive überzeugende Christoph Heffels.
Als Verstärkung entpuppte sich beim ersten Liga-Einsatz Peter Zander. Gegen die körperlich überlegenen Hamborner hielt der relativ kleine Neuzugang mit Kraft und Routine dagegen. Ein „schelmischer“ Ballgewinn, als sich Zander beim Hamborner Anwurf unter die Gäste mischte, und ein tolles Zuspiel auf Heffels zum vorentscheidenden 21:18 unterstrichen seine Leistung.
HSG: Hillig; Heffels (4), Zander, Kamps, Cisse (6), Ahlhoff, Rühl (1/1), Tenbrock (4/2), Borgmann (6), Gorris (1).