Traum platzte kurz vor der Pause

HSG – TV BOCHOLT 27:23 / Hamborn machte sein Meisterstück in Dinslaken. Die Stimmung in Wesel war trotzdem gut.WESEL. Wie schon in der vergangenen Saison meinte es das Saisonfinale nicht gut mit der Handball-Spielgemeinschaft Wesel. Doch gab es nach dem damaligen Abstieg von der Verbands- in die Landesliga noch traurige Gesichter, so schienen die Rot-Weißen diesmal auf den verpassten Wiederaufstieg vorbereitet zu sein.

Dabei trug die Mannschaft von Coach Hans Jäger ihren Teil dazu bei, um Spitzenreiter SF Hamborn 07 im Fernduell doch noch abzufangen. Sie besiegte in der Halle Nord den Gast TV Phönix Bocholt nach hartem Kampf mit 27:23 (13:13). Doch die Sportfreunde hatten eine Minute vor der Halbzeitsirene am Samstag in Wesel ihr Spiel beim MTV Dinslaken II mit 28:25 gewonnen und sich damit die Meisterschaft gesichert (siehe unten).

Trotzdem gab es am Ende die „Welle“ für die Fans und die Vorfreude auf einen gemütlichen Saisonabschluss. „Wir wussten ja, woran wir waren“, erläuterte Coach Jäger. „Und obwohl Bocholt keine einfach zu spielende Mannschaft ist, haben wir noch einmal alles gegeben, auch wenn wir uns sehr schwer getan haben.“

Darüber hinaus verteilte Hans Jäger noch Komplimente an Team und Trainer-Kollegen Sven Esser und Michael Hillig: „Es hat Spaß gemacht, obwohl es manchmal in so einer Konstellation nicht einfach ist.“ Jäger ist froh, dass die Mannschaft komplett zusammen bleibt und hofft noch auf ein oder zwei Verstärkungen.

Vor zu Beginn erschreckend wenigen Zuschauern, was aber wohl am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga lag, erwischten die Gastgeber keinen guten Start. Acht Minuten benötigten sie für ihren ersten Treffer und liefen bis zur zwanzigsten Minute auch ständig einem Rückstand hinterher. Die technisch versierten Weseler kamen mit der robusten Gangart der Gäste nicht klar.

Dann jedoch füllten sich die Reihen, die Stimmung wurde besser und nach dem 13:13-Pausenstand zog die HSG nicht zuletzt dank einer Gala von Markus Seidler, der es auf neun Treffer brachte, davon. Seidler war es auch, der nach einem Kempa-Trick mit dem ebenfalls starken Ibou Cisse das letzte und eines der schönsten Tore der Saison markierte.

Für die Zukunft hoffen ließ der Auftritt des jungen Ömür Samhal, dem ein Treffer gelang und der sich auch nicht zu schade war, zwischendurch den „Wischer“ zu ersetzen.

HSG: Hillig, Dymski; Heffels (5), Langenbach, Kamps, Cisse (8), Ahlhoff, Samhal (1), Rühl (2/1), Tenbrock (2), Seidler (9), Borgmann.

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Ein erster HSG-Neuzugang ist in trockenen Tüchern: Rückraum-Akteur Falko Gaede (28), der aus der Jugend des WSV stammt, kehrt vom TV Issum nach Wesel zurück.