Den Adlern die Flügel gestutzt

HANDBALL-LANDESLIGA / Spitzenreiter HSG Wesel schüttelte Verfolger DJK Adler Bottrop mit 30:23-Kantersieg ab.WESEL. Der Strich, den die HSG Wesel gestern Abend unter ihre Aufstiegsambitionen in der Handball-Landesliga gesetzt hat, ist dick und fett. Mit 30:23 (13:10) fertigte der souveräne Spitzenreiter vor über 200 begeisterten Zuschauern in der heimischen Rundsporthalle den bis dato schärfsten Konkurrenten in Sachen Meisterschaft, die DJK Adler Bottrop, ab.

Der Abstand zum nunmehr Tabellenzweiten TV Phönix Bocholt, der die HSG Oberhausen/Alstaden II daheim mit 29:21 besiegte, beträgt nach sieben Spieltagen immerhin drei Zähler.

„In der ersten Halbzeit haben wir ein wenig gebraucht, um ins Spiel zu finden. Auch in der zweiten Hälfte hatten wir zwischenzeitlich einen kleinen Hänger“, erläuterte HSG-Trainer Sven Esser. „Aber dann haben wir zu unserem Spiel gefunden und die Partie letztlich auch in dieser Höhe verdient gewonnen.“

Als Schlüssel zum Erfolg sieht der Trainer in dieser Saison die Ausgeglichenheit des Kaders an. Zumal mit Christian Pannen und Markus Seidler weiterhin zwei wichtige Spieler fehlen. „Ich hoffe, dass ich das Knie nicht sechs Wochen still halten muss und früher wieder einsteigen kann“, so der an einem Innenbandriss laborierende Pannen, der heute einen Arzttermin hat. Seidler, der sich mit Leistenproblemen plagt, saß zwar umgezogen auf der Bank, kam aber nicht zum Einsatz.

„In der Breite den besten Kader der Liga!“

„Wir haben in der Breite den besten Kader der Liga. Wir können durchwechseln und jeder spielt sofort seinen Part, während der Gegner häufig fünfzig Minuten mit der selben Mannschaft auf dem Feld steht“, stellte Esser fest.

Wie so häufig in einem Spitzenspiel kamen beide Teams nur langsam aus dem „Quark“. Nach und nach bekamen die Hausherren den Gast aber immer besser in den Griff. Nicht zuletzt ein bärenstarker HSG-Keeper Michael Hillig sorgte dafür, dass Bottrop nach der 20. Minute (8:7) nie mehr näher als zwei Tore heran rückte.

Allerdings müssen sich die „Adler“ auch den Vorwurf gefallen lassen, recht einfallslos in der Offensive agiert zu haben. Das Spiel am Kreis oder über die Außen fand quasi nicht statt, es wurde meist aus dem Rückraum probiert.

Den Weselern war´s egal, denn so bauten sie den Vorsprung zeitweise auf deklassierende neun Tore (27:18) aus. Dabei wurde Fred Friese bei seinen vier Treffern in Serie drei Mal sehenswert von Falko Gaede in Szene gesetzt. Zwar war Esser ein wenig erbost darüber, dass vier der letzten sechs Torerfolge der Partie auf das Konto der Gäste gingen, doch da war die Entscheidung längst gefallen und die Halle spendete eine Minute lang Applaus.

HSG: Hillig; Heffels (4), Isselhorst (1), Kamps, Cisse (4), Ahlhoff (2), Sieben (2), Rühl (1), Tenbrock (8/3), Friese (6), Borgmann (1), Gaede (1).