Football schwächt HSG Wesel

LANDESLIGA / Ibou Cisse und Patrick Sieben fehlten während der gesamten Vorbereitung und steigen frühestens am dritten Spieltag wieder ein. Platz drei bis fünf nennt Hillig als realistisches Ziel.WESEL. Vier Spielzeiten liegen hinter den Handballern der HSG Wesel, in denen erst im Endspurt die Entscheidung über Auf- oder Abstieg fiel. Doch für die am kommenden Samstag beim HSV Dümpten beginnende Landesliga-Saison erwartet Co-Trainer und Schlussmann Michael Hillig kein Krimi-Ende àla Alfred Hitchcock. „Bei einer realistischen Einschätzung müssten wir irgendwo zwischen Platz drei und fünf landen“, meint er. Mehr gebe der dünne Kader wohl nicht her.

Mit gerade mal neun Akteuren plus zwei Keepern startet die Handball-Spiel-Gemeinschaft in die Saison. Dabei haben die Weseler bis auf den wahrscheinlichen Abgang von Peter Zander eigentlich gar keinen Aderlass zu verkraften. Doch eine andere Sportart hat sich zur ernsthaften Konkurrenz für die HSG entwickelt. Der wurfgewaltige Rückraumspieler Ibou Cisse und Patrick Sieben bevorzugen zurzeit das Spiel mit dem „runden Ei“. In Rheinberg betreiben beide Football, haben komplett in der Vorbereitung gefehlt. „Frühestens am dritten oder vierten Spieltag“ hofft Hillig wieder auf deren Einsatz.

„Dass zwei Leute im Sommer Football spielen gehen, damit habe ich nicht gerechnet“, gesteht der Schlussmann. Damit waren die Planungen über den Haufen geworfen. Vor allen Dingen die zweite Reihe bereitet dem Co-Trainer Kopfzerbrechen: „Gerade im Rückraum haben wir ein Defizit.“

Dabei hatte die HSG gerade erst eine andere Schwäche ausgemerzt. Denn mit Neuzugang Fred Friese (TuS Xanten) fand ein Kreisläufer den Weg nach Wesel. So wollte der letztjährige Tabellenzweite in dieser Spielzeit noch weniger auszurechnen sein. Dies wird sich wohl als Trugschluss erweisen, da von einem schwächelnden Rückraum auszugehen ist.

Zunächst ebenfalls der „Ersten“ nicht zur Verfügung steht Jonas Gorris. Das Talent konzentriert sich ganz auf das A-Jugend-Team, das in dieser Saison in der Oberliga auf Punktejagd geht. Allerdings sind alle A-Jugendlichen, bei denen es das Alter zulässt, mit einer Doppel-Spielgenehmigung ausgerüstet. Damit könnte sich dann schon die Möglichkeit bieten, das enge personelle Korsett im Landesliga-Team etwas weiter zu schnallen.

Die Vorzeichen gegenüber der letzten Saison haben sich bei der weiterhin vom Trainer-Trio Hans Jäger, Sven Esser und Michael Hillig betreuten HSG jedoch grundlegend geändert. „Uns als Aspiranten für den Verbandsliga-Aufstieg zu bezeichnen, das wäre utopisch“, so Hillig. Stattdessen werde sich das Team „die Tabellenspitze von weiter unten aus anschauen“. (R. P.)