Gute HSG verliert Tabellenführung an besseren TSV

HSG – TSV Bocholt 32:36 (15:15)

Nach 16 Spieltagen an der Tabellenspitze muss die HSG den Platz an der Sonne räumen. In einem packenden Spitzenspiel zog die Truppe von Sven Esser gegen starke Bocholter den Kürzeren und musste den Rivalen um den Aufstieg in der Tabelle vorbeiziehen lassen.

300 Zuschauer wurden gleich in den ersten Minuten Zeuge eines spannenden und emotionsgeladenen Spitzenspiels. Nach nervösem Beginn gelang der HSG erst nach vier Minuten der erste Treffer zum 1:2. Dieser brachte offenbar Sicherheit im Angriffsspiel, denn die HSG kombinierte vorne sicher und stand hinten dank einer kämpferischen Abwehrleistung kompakt. Trotzdem gelang es nicht sich auf mehr als zwei Tore abzusetzen. Vor allem über die bärenstark besetzten Halbpositionen hatte der Gast stets eine Antwort auf die robuste und engagierte Deckungsweise parat. So fühlte sich das Remis zur Pause eher wie ein Rückstand an, was auch an dem hohen kämpferischen Aufwand lag, den die HSG in Durchgang eins investieren musste.

Auch die zweite Hälfte begannen die Rot-Weißen engagiert, jedoch brachte die harte Deckung nun mehrere Zweiminutenstrafen ein, was gerade in der ersten viertel Stunde nur schlecht kompensiert werden konnte. Der Gast setzte sich dank unermüdlicher Laufarbeit und zwei Shootern in Topform auf den Halbpositionen über 23:20 auf 28:23 (44.) ab. In dieser Phase sah bereits alles nach einer frühen Entscheidung aus, doch die HSG zeigte Moral und startete eine bemerkenswerte Aufholjagd. Angeführt von Björn Fehlemann, der endlich wieder an seine Form von Saisonbeginn anknüpfen konnte, glich die HSG zehn Minuten vor Schluss zum 28:28 aus und hatte angepeitscht von einer bemerkenswerten Kulisse in der Halle Nord II wieder alle Trümpfe in der Hand. Doch wie schon in den Spielen zuvor zeigten die Weseler Nerven. Einfache Fehler im Spielaufbau und gnadenlose Abschlüsse auf der Gegenseite brachten die Hausherren erneut ins Hintertreffen. Eine offene Manndeckung in den letzten Spielminuten schraubte den Abstand auf vier Tore hinauf, ehe enttäuschte HSG-Akteure dem Gegner beim Feiern zusehen mussten.

Vorzuwerfen hat sich die HSG nach dieser Leistung freilich wenig. Weder Arroganz noch Leichtsinn brachten, im Gegensatz zu zurückliegenden Misserfolgen, die Niederlage. Das Topspiel der Landesliga III ging an das konstantere und besser eingespielte von zwei starken Teams. Bei noch zehn ausstehenden Spielen bis zum Aufstieg ist das letzte Wort jedoch noch sicher nicht gesprochen.

HSG: R. Kalus, Busjan; Timmermann (1), M. Kalus, J. Gorris (3), Weber (1), Kreilkamp, Fehlemann (10), Reinartz (3), Erdmann, Heffels, Nölscher (4), F. Gorris (10/4)