Fehlende Reife bei der HSG

BW Dingden – HSG 15:34 (5:17)

Turnerschaft Lürrip – HSG 30:28 (16:17)

Der HSG will es einfach nicht gelingen, Konstanz in seine Leistungen zu bringen. Beim Doppelspieltag in Pokal und Liga zeigte man erneut zwei Gesichter. Die nicht allzu ernste Prüfung gegen Bezirksligisten BW Dingden bestand der Verbandsligist am Freitagabend recht souverän, doch im harten Ligaalltag scheiterte er erneut an sich selbst und baut somit die schwarze Auswärtsserie auf 2:8 Punkte aus. Man scheint lediglich in der Halle Nord II gewohnte Spielfreude entwickeln zu können.

Beim vorherigen Tabellenvorletzten kam man wie in nahezu allen Partien nicht gut ins Spiel. Dem enormen Tempo der Gastgeber wurde zu Beginn keine zügige Rückzugsphase entgegengestellt, obwohl Trainer Sven Esser zuvor eindringlich vor einer flotten ersten und zweiten Welle gewarnt hatte. So hatte man nach fünf Minuten bereits fünf Treffer kassiert (2:5). Mit zunehmender Spieldauer taute der Weseler Rückraum nach und nach auf und man setzte den gegnerischen auch eigene Tore entgegen. Als die HSG nun nach eigenen Fehlwürfen oder Ballverlusten schneller den Rückwärtsgang einstellte und den Gegner auf diese Weise hart für seine Tore arbeiten ließ, ging die HSG in Führung (11:8; 20.) Stand die Deckung einmal geschlossen, zeigte sich auch Lürrip überfordert. Starke 20 Minuten in der Mitte der ersten Halbzeit brachten eine 17:13-Führung, die jedoch kurz vor der Pause in verschwenderischer Art und Weise wieder verspielt wurde. Technische Fehler und unkonzentrierte Abschlüsse ermöglichten dem Gegner einfache Tore über den Tempogegenstoß.

In Durchgang zwei wurde zunächst an die gute Phase angeknüpft. Die Wurfauswahl stimmte und das nötige Quäntchen Glück war auf Weseler Seite. Mit 21:17 zog man erneut davon und hätte den Sack nun zumachen können (37.), doch erneut riss bei den Hansestädtern der Faden. Ein zehn-minütiger Blackout, wie er der HSG in dieser Saison einfach zu häufig passiert, brachte die Hausherren mit 25:22 (47.) in Front. Neben dem Aluminium verhinderte nun auch der starke Keeper den Torerfolg. Neben dem Glück geriet der HSG auch die Kaltschnäuzigkeit abhanden. Durch den Rückstand unter Druck gesetzt, wachte man erst in den letzten zehn Spielminuten wieder auf und verkürzte durch Kampf und Einsatz nochmals auf 27:28 (57.). Doch der Ausgleich gelang nicht mehr.

Durch den herben Dämpfer nach dem Überraschungserfolg über Neukirchen richtet sich der Blick der HSG in der Tabelle wieder nach unten. Mit 8:12 Punkten haben die Rot-Weißen noch immer einen Vorsprung vor dem einzigen Abstiegsplatz. Diesen nimmt mit 3:17 Zählern der TV Jahn Hiesfeld ein. Am 20.12. um 17:00 Uhr erwartet die HSG diesen Gegner in der Halle Nord II.

HSG: Busjan, A. Schnier; Borowski (1), M. Kalus, C. Schnier (3), Da. Weber (4), Fehlemann (5), Do. Weber (5), Walla (1), Rühl, Hermann, Gorris (9/2).