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HSG kann im Aufsteiger-Duell den nächsten großen Schritt machen

RP, 07.02.2015

Wesel. Verbandsligist, der auf einem guten Weg in Richtung Klassenerhalt ist, empfängt den TV Geistenbeck. Von Andreas Nohlen
 Zum Rückspiel im Duell der Aufsteiger in der Handball-Verbandsliga empfängt die HSG Wesel heute den TV Geistenbeck. Anwurf ist um 18.30 Uhr in der Halle Nord, in der die HSG in dieser Spielzeit noch unbesiegt ist. Nach der 27:31-Niederlage im Hinspiel möchte der Weseler Coach Sven Esser nicht von offenen Rechnungen sprechen. „Es geht um zwei Punkte, die wir gerne hier behalten würden, bevor es mit Oppum, Lank und Homberg gegen die ersten drei Teams der Liga geht. Mit dann hoffentlich 16 Pluspunkten könnten wir in diesen Spielen sicherlich noch befreiter aufspielen.“

Die Spielzeiten der beiden Neulinge haben bislang völlig verschiedene Verläufe genommen. Die Geistenbecker unterlagen zum Start dem aktuellen Spitzenreiter aus Homberg nur knapp, um anschließend mit 9:1-Punkten weiter für Erstaunen bei der Konkurrenz zu sorgen. Doch es folgte mit sieben Niederlagen in Serie der Absturz, der erst am vergangenen Spieltag gegen das punktlose Schlusslicht aus Dülken gestoppt werden konnte.

„Ich denke, dass einige unserer Spieler mit der HSG vor zwei Jahren etwas ähnliches erlebt haben“, meint Esser, der die Talfahrt der Geistenbecker für einen Neuling nicht so ungewöhnlich findet. „Die Trainer studieren dein System und stellen ihre Mannschaften besser auf dich ein.“ Dann sei irgendwann auch die Aufstiegseuphorie verflogen.

Im Hinspiel überzeugten die Linksrheiner besonders durch ihr hohes Tempo. „Geistenbeck hat eine junge Mannschaft mit einem sehr starken Halblinken, den wir im Hinspiel fast gar nicht in den Griff bekommen haben“, sagt Esser. Seine Devise ist es, vorne die Ruhe zu bewahren und die Angriffe nicht überhastet abzuschließen. Das Team habe gezeigt, dass es das kann. „Auch wenn das Spiel sicherlich ein ganz anderes wird, müssen wir in der Defensive versuchen, an die starke zweite Halbzeit in Mülheim anzuknüpfen“ so Esser.

Beim Tabellenvierten holten die Weseler am vergangenen Samstag trotz eines 7:15-Rückstandes zur Pause beim 22:22 noch einen Zähler. Es war nicht das erste Mal, dass die HSG einem so großen Rückstand hinterherlaufen musste. Zu Punkten hat es nicht immer gereicht, aber es wurde immer noch sehr knapp. Trotzdem sind diese Spielverläufe sicherlich nicht das Konzept der Rot-Weißen.

„Natürlich nicht. Aber das Positive ist, dass wir Rückschläge in innerhalb eines Spiels, sicherlich auch durch die Erfahrung im Team, gut wegstecken“, sagt Esser. Allerdings stören ihn die immer noch gewaltigen Auszeiten. Dies sei schwer zu verbessern. „Denn in meinen Augen gibt es für diese Phasen keinen guten Grund“, meint Esser.

Der Weseler Coach hofft, dass seine Schützlinge das Tempospiel der Gäste diesmal über 60 Minuten unterbinden können. Die Geistenbecker dürften nämlich alles versuchen, um den mittlerweile drohenden Absturz auf den vorletzten Rang abzuwenden. „Wenn wir nicht gut in die Rückwärtsbewegung kommen, machen wir es dem Gegner zu einfach. Aber wenn wir unsere Vorgaben beherzigen, bin ich optimistisch, dass wir am Samstag gewinnen. Ein Selbstläufer wird es aber nicht. Davon gibt es in dieser Liga keine“, sagt Sven Esser.

Personell muss die HSG Wesel neben Heiko Kreilkamp auch auf Pascal Prchala verzichten. Der wäre nach seiner Ellenbogenblessur wie zuletzt in Mülheim gesehen zwar wieder einsatzbereit, ist aber privat verhindert. Deshalb rückt für den Rückraum der junge Matthias Kalus aus der Kreisliga-Reserve in den Verbandsliga-Kader auf.

RP 07.02.2015

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