Zwei Neuzugänge und ein Aufrücker für die HSG Wesel
Presse, NRZ 8.3.2016
Die Spielklasse der kommenden Saison steht noch nicht fest, aber der Kader dafür nimmt immer konkretere Formen an. Mit Phillipp Müngersdorf und Niko Möhle wechseln im Sommer zwei in der Jugend top ausgebildete Handballer, die derzeit bei 08/29 Friedrichsfeld in der Bezirksliga agieren, zur HSG Wesel. Dort in die erste Mannschaft aufrücken wird zudem Michael Steffens. Eine Veränderung, die bereits in der aktuellen Verbandsliga-Saison greift, ist die Rückkehr des ehemaligen Spielertrainers Christian Pannen als Co-Trainer.
„Handball soll wieder Spaß machen. In der Bezirksliga regt man sich nur über die Schiedsrichter auf. Und die Perspektive in Wesel passt“, meint Müngersdorf. Der Weg in der bei den Junioren führte den 22-jährigen Mehrhooger von der dortigen HMI über Hiesfeld schließlich in der B- und A-Jugend nach TuSEM Essen in die Nachwuchs-Bundesliga. Nach einem Abstecher im Seniorenbereich zurück nach Hiesfeld legte Linkshänder eine dreijährige Pause ein und spielt derzeit seine zweite Saison in Friedrichsfeld.
„Linkshänder wachsen nicht auf Bäumen. Und im Gegensatz zum Dominik Weber, der das auch gut macht, sich aber auf Halbrechts wohler fühlt, ist der Phillipp auch ein gelernter Rechtsaußen“, freut HSG-Trainer Sven Esser.
Auch Möhle betont die gute Perspektive in Wesel. „Es wäre toll, wenn es sogar die Oberliga werden würde. Das Niveau werde ich schon hinkriegen“, so der 23-Jährige selbstbewusst. Kein Wunder: In Dinslaken, in Hiesfeld und Hamborn hat der Mittelmann aus Friedrichsfeld bereits in dieser Klasse agiert. „Der Niko ist für mich ein klassischer Spielmacher, der ein Spiel unfassbar gut lesen kann, weil er Handball einfach verstanden hat“, verteilt Esser Vorschusslorbeeren. „Zudem passt er wie der Phillipp hervorragend in unser Konzept, auf junge Spieler aus der Umgebung zu setzen, die uns auch spielerisch weiterbringen können.“
Etwas anders sind die Umstände bei Michael Steffens. Der 33-Jährige hat bei Borussia Mönchengladbach schon in der Regionalliga gespielt, in Dinslaken drei Jahre in der Oberliga und war nach seinem Umzug nach Flüren sportlich kürzer getreten. „Aber es reizt mich, noch einmal anzugreifen“, so der Hüne, der in der HSG-Reserve derzeit eher aus dem Rückraum „schmeißt“. In der ersten Mannschaft soll Steffens aber auf seine angestammte Position an den Kreis wechseln.
„Er bringt sehr viel Erfahrung mit, die unsere junge Mannschaft gerade nach dem Weggang vom Oliver Rühl im Defensivverbund auch benötigt“, so Esser. „Und unabhängig davon, wer derzeit am Kreis spielt, hat unser Kreisspiel insgesamt noch Luft nach oben.“
Dass dort irgendwann vielleicht auch noch einmal Christian Pannen auftaucht, ist zumindest derzeit nicht geplant, aber auch nicht ausgeschlossen. Allerdings kuriert der 35-Jährige gerade noch einen Kreuzbandriss aus. „Darum geht es auch nicht. Mich reizt es, hier an etwas sehr Vielversprechendem mitzuarbeiten“, so Pannen über seine neue Funktion als Co-Trainer.
„Mit dem Christian haben wir sowohl im Training, als auch im Spiel viel mehr Möglichkeiten, individuell auf Leute einzugehen und Dinge mit ihnen zu besprechen oder zu trainieren“, freut sich Sven Esser über die Unterstützung. „Wir kennen uns sehr lange und er benötigt keine Eingewöhnungszeit hier. Und von seiner Erfahrung aus der Ober- und Regionalliga profitieren natürlich gerade die jungen Leute.“
Und die würden gerne mit dem aktuell Tabellenvierten der Verbandsliga die Chance des vermehrten Aufstieges nutzen und in Wesel mit Oberliga-Handball ein brandneues Kapitel aufschlagen.
Nach den feststehenden Abgängen von Oliver Rühl, Christopher Timmermann, Philipp Busjan sowie mit Fyn Walla, der kürzer treten wird, gibt es im HSG-Kader mit Björn Fehlemann (denkt über Karriereende nach) und Fabian Gorris (denkt über Wechsel zum MTV Dinslaken nach) weiter zwei Fragezeichen. Esser: „Wir hoffen, dass beide bleiben. Falls uns beide wegbrechen, kann es sein, dass sich personell auch bei den Zugängen noch etwas tun wird.“