HSG erhält schallende Ohrfeige
MTV Rheinwach Dinslaken – HSG 29:16 (13:7)
Die HSG ist in der Handball-Verbandsliga auf dem harten Boden der Tatsachen angekommen. Nach dem überzeugenden Heimauftritt gegen Geistenbeck (28:19) wurde sie beim Aufstiegsfavoriten und Lokalrivalen MTV Rheinwacht Dinslaken regelrecht düpiert.
Die hoch motivierten Gastgeber ließen von Beginn an keinen Zweifel an ihren Ambitionen und drückten mächtig auf die Tube. Dennoch hielt man durch eine engagierte Deckungsweise zunächst gut dagegen. Nach dem 1:0 für die HSG per Siebenmeter gelang den Hausherren erst nach fünf Minuten das erste Tor. Dieses stellte sich jedoch als Brustlöser heraus. Der MTV erhöhte nochmals das Tempo im Passspiel und schaffte es endlich den wurfstarken Rückraum mit Zwei-Meter-Riesen Maximilian Reede in Position zu bringen. Die HSG, nun gezwungen auf Reede hinauszutreten, ließ immer wieder Lücken am Kreis, die zu leichten Abschlüssen führten. Sowohl hinten, als auch vorne brachen bei den Hansestädtern nun alle Dämme. Über 4:3 (12.) setzte sich die Rheinwacht auf 10:5 (20.) ab. Die rot-weißen Angriffsbemühungen wurden durch die variable Deckung des Gastgebers im Keim erstickt. MTV-Trainer Burkhard Bell hatte die Partie gegen Geistenbeck beobachtet und geeignete Maßnahmen gefunden, um das Weseler Angriffsspiel auszuhebeln. Nach einer Handballdemonstration in Durchgang eins gingen die Rot-Weißen mit gesenkten Köpfen in die Kabine (13:7).
Auch die ermutigende Halbzeitansprache von Trainer Sven Esser brachte nichts, die HSG macht im zweiten Durchgang da weiter, wo sie zuvor aufgehört hatte. Kopflos und uninspiriert lief sie gegen die robuste Deckung an und schloss entweder aus viel zu großer Entfernung oder halbherzig ab. Wurde doch einmal eine gute Wurfposition erarbeitet, scheiterte man ein ums andere Mal an MTV-Schlussmann Aaron Mertineit, der zum Matchwinner avancierte. So entschied der Tabellenzweite aus Dinslaken das Spiel gleich nach der Pause durch einen 5:0-Lauf, der jeglichen Widerstand beim Esser-Team brach. Die restlichen 20 Minuten waren ein aus Sicht der HSG grausames Schaulaufen des Lokalrivalen.
Für die HSG gilt es nun diese Niederlage aus den Köpfen zu bekommen und an das Selbstvertrauen aus dem Geistenbeck-Spiel anzuknüpfen. Die Trainingswoche muss sie dazu nutzen, sich taktisch und mental auf die drei kommenden Partien vorzubereiten. Denn nachdem vier der ersten fünf Spiele gegen Aufstiegsaspiranten absolviert wurden, warten nun Gegner aus der mittleren Tabellenregion (Moers, Kaldenkirchen, Korscheinbroich II) und somit aus eigenen Gefilden. In diesem Spielen gilt es, sich einen guten Rang in der Tabelle zu erarbeiten.
HSG: Busjan, A. Schnier; Borowski (2), Timmermann, M. Kalus, C. Schnier (3), Da. Weber (1), Fehlemann, Heffels (2), Do. Weber (1), Walla (3), Herrmann (1), Rühl, Gorris (3/2).