HSG Wesel hat beim 27:25-Erfolg den längeren Atem
RP, 21.12.2015
Sven Esser pustete nach der Schlusssirene erst einmal durch. Der Trainer der HSG Wesel und die Mannschaft verabschiedeten und bedankten sich anschließend von den eigenen Zuschauern, die auch am Sonntag wieder ihr Team lautstark in der Halle Nord unterstützt hatten. Nach einem harten Stück Arbeit gewann der Handball-Verbandsligist die Heimpartie gegen das Schlusslicht TV Jahn Hiesfeld II mit 27:25 (14:13) und vergrößerte den Abstand auf den einzigen Abstiegsplatz auf sieben Punkte.
Es war aber nicht diese positive Tatsache, die Esser am Ende durchschnaufen ließ. Er hatte zuvor während der Partie ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. Denn seine Mannschaft nahm zwar die Favoritenrolle gegen den Tabellenletzten an. Doch sie tat sich zwischenzeitlich äußerst schwer damit. „Es hätte auch anders ausgehen können. Umso schöner ist es, dass wir jetzt mit einem Sieg in die Winterpause gehen. Das war für den Kopf wichtig“, sagte der HSG-Coach.
Der Gastgeber hatte es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, sich entscheidend vom Gegner abzusetzen. Gelegenheiten dazu hatte er zuhauf gehabt. Aber er spielte selbst in Überzahl die Angriffe nicht konsequent zu Ende oder schloss überhastet hab. „Unsere Leistung verläuft derzeit immer in Kurven. Kurz vor der Pause gab’s wieder eine Delle, die unnötig war“, sagte Esser. Die HSG hatte in der 26. Minute mit 14:11 geführt, kassierte aber bis zur Pause noch zwei Gegentreffer. „Dadurch hat der Gegner natürlich seine Chance gewittert und nach dem Seitenwechsel alles in die Waagschale geworfen“, so Esser.
Hiesfeld wendete zwischenzeitlich sogar das Blatt, ging mit 16:15 (34.) und 18:16 (40.) in Führung. In der 42. Minute beendete der 17:18-Anschlusstreffer von Fabian Gorris die beinahe zehnminütige Torflaute der HSG, die anschließend den Kampf annahm, der ihr geboten wurde. Doch es blieb bis zur allerletzten Minute spannend. Die HSG übernahm in der 47. Minute mit dem 21:20 wieder die Führung und gab sie nicht mehr her.
Die Hinrunde ist zwar noch nicht beendet. Doch die HSG geht mit einem Sieg in die Winterpause. Zeit, um eine Zwischenbilanz zu ziehen. „Wir haben blutjunge Akteure in unseren Reihen. Da ist es völlig normal, dass sie sich zwischendurch Auszeiten nehmen. Das gehört zu ihrer Entwicklung dazu“, sagte Esser. Er weiß, dass er sich in engen Phasen auf seine Routiniers verlassen kann. Auf einen wird er länger verzichten müssen. Bei Christoph Heffels wurde am Freitag ein Mittelhandbruch operiert.
HSG Wesel: A. Schnier, Busjan – Timmermann (1), Borowski (1), Fehlemann (5), Kalus, Daniel Weber (2), Steffens, Walla (2), Rühl, Dominik Weber (2), C. Schnier (3), Gorris (11).