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HSG Wesel unterliegt Spitzenreiter MTV Dinslaken 23:26

NRZ, 26.02.2016

Deutlich besser gemacht als im chancenlosen Hinspiel, aber immer noch nicht gut, um den Spitzenreiter zu besiegen, haben es die Verbandsliga-Handballer der HSG Wesel. Der Tabellenvierte unterlag vor gut 250 lautstarken Zuschauern am Freitagabend in der heimischen Halle Nord mit 23:26 (8:13) dem MTV Rheinwacht Dinslaken, der mittlerweile seine Planungen für die Rückkehr in die Oberliga konkretisieren kann.

„Heute wäre ein Punkt gegen den MTV machbar gewesen, aber dafür haben wir zu viele einfache Bälle weggeschmissen“, trauerte HSG-Trainer Sven Esser den zahlreichen unnötigen Ballverlusten sowie den ungenutzten guten Chancen hinterher.

Auffällig war, dass die Dinslakener zu zahlreichen „einfachen“ Toren über Tempogegenstöße gekommen waren, die HSG zu gar keinem. „Häufig haben wir dem Gegner den Ball einfach in die Hand gegeben“, bedauerte Esser. „Trotzdem denke ich, dass wir uns insgesamt vor einer guten Kulisse ordentlich verkauft haben. Unter dem Strich zeigt das Ergebnis aber, warum Dinslaken Erster ist und wir Vierter.“

Zufrieden trotz des knapperen Resultates als im Hinspiel (29:16) zeigte sich MTV-Trainer Burkhard Bell: „Wir haben unser Konzept durchgezogen, viel Tempo gemacht und am Ende bei der deutlichen Führung die Angriffe lange ausgespielt“, so der Schermbecker.

In Sachen Tore begann die Partie geizig, nach acht Minuten stand es noch 1:1. Hauptgrund dafür war bei der HSG die Defensive, die allerdings die Zuspiele für MTV-Kreisläufer Enders nicht unterbinden konnte und so Siebenmeter verursachte. Auf der anderen Seite war es Trainersohn und Torwart Niklas Bell, der zahlreiche Würfe der Weseler abwehrte und teilweise sogar fing. Besonders Björn Fehlemann wollte auf Seiten der HSG schnell mit dem Kopf durch die Wand und fand stets seinen Meister. So erspielten sich die Gäste mit 8:3 einen Vorsprung, der nie mehr geringer als vier Treffer sein sollte.

Nach ausgeglichenem Beginn in Durchgang zwei zog der Tabellenführer auf 19:13 davon. Doch diesmal ließen die Hausherren im Gegensatz zum Hinspiel nicht locker. Der Pfostentreffer von Fabian Gorris hätte mit etwas mehr Glück den 16:19-Anschluss bedeutet, doch wenige Spielzüge später stand es 22:15 für die schnell umschaltenden Dinslakener.

Zwölf Minuten vor dem Ende wurde es noch einmal hektisch. Nach einem Ellenbogencheck von Christoph Enders gegen Daniel Weber zückten die Unparteiischen folgerichtig die Rote Karte. Während die Gäste-Fans lautstark protestierten und Weber in der Folgezeit nur noch ausbuhten, meinte Bell: „Über die Karte müssen wir nicht reden, die war berechtigt. Trotzdem war die Szene auch eine Schlüsselszene für mich“, so der MTV-Trainer, dessen Team anschließend ohne ihren stärksten Kreisläufer auskommen und kurzzeitig eine 4:6-Unterzahl zu überstehen hatte. „Und trotzdem haben wir ein Tor gemacht, der Gegner nicht. Das war schon eine wichtige Phase.“

Mit 24:19 hatte der Spitzenreiter da geführt und ließ sich in der Folgezeit bei seinen Angriffen deutlich mehr Zeit.

Bei der HSG verwertete der von den Gästen umworbene Fabian Gorris zwar einige schwere Würfe, vergab wie seine Kollegen aber auch zu viele Chancen – darunter zwei Siebenmeter. So kann man den Primus nicht bezwingen.

HSG:A. Schnier, Busjan; Timmermann, Borowski, Fehlemann, Hermann, Gorris (6), Daniel Weber (4), Walla (3), Rühl, Dominik Weber (1), C. Schnier (6/3), Heffels (3).

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