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Vorfreude der HSG Wesel auf das Saison-Highlight

NRZ, 26.2.2016

Wesel.   Der Spitzenreiter der Handball-Verbandsliga kommt: Am Freitag um 20.15 Uhr empfängt die HSG Wesel das Team des MTV Rheinwacht Dinslaken.

Zumindest bei der Zuschauerresonanz dürfte es das Highlight der Saison werden, wenn die HSG Wesel (4. Platz/19:15 Punkte) bereits am Freitag den souveränen Spitzenreiter MTV Rheinwacht Dinslaken (30:4) mit dem Schermbecker Coach Burkhard Bell zum Derby empfängt. Anwurf in der Halle Nord ist um 20.15 Uhr.

Auch auf das Hinspiel hatten sich die Hansestädter sehr gefreut, um nach einer „ganz fürchterlichen Leistung“, wie sie Sven Esser beschreibt, mit 16:29 in der Douvermannhalle chancenlos unterzugehen. „Viel schlimmer als beim letzten Mal kann es ja nicht werden“, ist der Weseler Trainer überzeugt.

Esser und seine Mannen haben aber durchaus auch Gründe, warum das Rückspiel gegen den Topfavoriten auf die Rückkehr in die Oberliga nicht mehr so einseitig ablaufen dürfte, wie beim ersten Aufeinandertreffen. Dabei sieht Esser trotz der schwächeren Leistung zuletzt in Geistenbeck seine Mannschaft in den letzten sieben, acht Spielen deutlich gefestigter, als noch damals. „Dass wir zum jetzigen Zeitpunkt der Saison noch im Aufstiegsrennen sind, damit hätten wohl auch die wenigsten Experten gerechnet“, so Esser, dessen Team vor der jüngsten Niederlage eine 11:1-Serie hingelegt hatte.

Dabei setzt der Coach auch auf den Heimvorteil. Denn in eigener Hale trete sein Team meist noch etwas selbstbewusster auf als auswärts. Hinzu komme, dass die HSG weiterhin nichts zu verlieren habe. „Wir wollen mit einem positiven Gefühl in das Spiel und möglichst auch wieder herausgehen“, sagt Sven Esser. Für ihn ist Dinslaken weiterhin der klare Favorit. Doch sein Team habe mit vier Punkten in den vier Spielen gegen die Top-3 der Liga bewiesen, dass es nicht nur mithalten, sondern auch punkten könne. „Wenn wir ans Limit und auch mal darüber hinausgehen.“

Zudem hofft der HSG-Coach auf einen unterhaltsamen Abend für die Zuschauer. „Vielleicht können wir zu so einem Ereignis an einem Freitagabend auch mal Leute in die Halle locken, die sich noch nie ein Handballspiel live angeguckt haben.“ Ähnlich volle Ränge wie beim Hinspiel in Dinslaken, die wünsche er sich.

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„Fabian Gorris kann mit dem Druck umgehen“

Für die neue Saison fehlen der HSG noch die Zusagen von Björn Fehlemann und Fabian Gorris, wobei Letzterer sich noch mehr Bedenkzeit erbeten hatte. Gorris wird auch vom Freitag-Gegner MTV umworben und macht aus seinem Interesse an der Herausforderung in Dinslaken auch keinen Hehl. „Es werden eine Menge Augen besonders auf ihn achten“, so Esser. „Aber er kann mit dem Druck umgehen. Und egal, wie er sich entscheidet: Fabian wird gegen Dinslaken alles für uns geben.“

Der MTV kassierte seine einzigen beiden Niederlagen auswärts beim Tabellenzweiten in Neukirchen und Dritten in Oppum – Gegner, die die HSG beide schon besiegt hat. „Wir hätten nichts dagegen, wenn der MTV jetzt auch beim Tabellenvierten verlieren würde. Aber das wird bei aller Euphorie vor so einem Spiel extrem schwer“, erinnert Sven Esser an die Höhe der Hürde. Dinslaken könne man wohl nur in eigener Halle schlagen. „Der MTV ist auf allen Positionen quasi doppelt gut besetzt und man muss schon einen Tag erwischen, an dem alles passt“, so der Coach.

Nicht passen dürfte der Termin heute für Dominik Weber nach dem Entfernen seiner Weisheitszähne. Hinzu kommt die Rücksichtnahme auf die abstiegsgefährdete Bezirksliga-Reserve. „Bei dem einen oder anderen überlegen wir, ihn Freitag nicht einzusetzen und dafür am Samstag im wichtigen Spiel des zweiten Teams in Xanten spielen zu lassen“, so Esser. Für Dominik Weber könnte Linkshänder und „Stand-By-Akteur“ Jonathan Reinartz ein Comeback feiern.