HSG-Deckung gibt ungewohntes Bild ab

HSG – Turnerschaft Lürrip 31:33 (14:16)

Über die komplette Hinserie der Verbandsliga-Saison war die massive Deckung das Prunkstück der HSG. Im ersten Spiel der Rückrunde fiel ihr keine Lösung gegen die gut durchdachten Angriffe des Tabellenzehnten aus Lürrip ein.

Nach anfänglicher Unsicherheit kamen beide Mannschaften nach fünf Minuten (1:1) besser ins Spiel. Während der Gast auf die erste und zweite Welle setzte und das schläfrige Rückzugsverhalten der HSG ausnutzte, bauten die Rot-Weißen auf Spielzüge und lange Angriffe. Beide Spielweisen waren von Erfolg gekrönt, wobei sich auf HSG-Seite zunächst Björn Fehlemann und Michael Nölscher als äußerst treffsicher erwiesen. Über 5:5 (12.) ging die HSG mit 9:7 (18.) in Führung, bevor man beim Stand von 14:14 (26.) drei klare Möglichkeiten liegen ließ. Was in Spielen zuvor noch von einer bärenstarken Deckung kompensiert wurde, brachte diesmal einen Rückstand zur Pause ein (14:16). Zuversichtlich die Abwehrprobleme in den Griff zu bekommen, kam die HSG nach kurzer Ansprache von Trainer Sven Esser aus der Kabine. Doch die guten Vorsätze schienen sogleich vergessen. Stattdessen stellte man nun neben dem Verteidigen auch noch das Torewerfen ein. Innerhalb von zehn Minuten bauten die Gäste den Vorsprung auf 26:18 (41.) aus, was die gut besuchte Rundsporthalle schon an eine herbe Klatsche glauben ließ. Doch die Hansestädter rissen sich nochmal zusammen und starteten, wie schon in einigen Spielen zuvor, eine fulminante Aufholjagd. Nach einem 8:1-Lauf fand man sich zehn Minuten vor Schluss mit dem Gegner auf Augenhöhe wieder (26:27; 51.). Die HSG schien nun alle Trümphe in der Hand zu haben, doch durch drei unnötige Zeitstrafen in Folge schwächten sich die Weseler selbst und schafften den Ausgleich nicht mehr. Mit dem 30:33 eine Minute vor Schluss machte der Gast den verdienten Sieg perfekt.

Die bittere Niederlage gegen einen Gegner aus dem unteren Tabellendrittel wirft die HSG nicht zurück. Auch wenn die Deckung ungewohnte Schwächen offenbarte, macht die Art und Weise der Niederlage doch Mut, in den nächsten Partien gegen die Top-vier der Liga etwas Zählbares einzufahren. Im Angriff zeigte man sich treff- und kombinationssicher und erneut stellte man unter Beweis, dass auch große Rückstände umgebogen werden können. Dennoch muss der Aufsteiger den Blick in der Tabelle zunächst wieder nach unten richten.

HSG: Kalus, Busjan, Heffels (1), Walla, Timmermann (1), J. Gorris (1), Fehlemann (9), Reinartz (1), Weber, Nölscher (7), Rühl, F. Gorris (11/4).