HSG in der Schlussphase glücklos

HSG – TV Krefeld Oppum 22:24 (12:14)

Das Auftaktprogramm der HSG hat es in sich. In den ersten fünf Partien warten gleich vier Bewerber um den Aufstieg in die Oberliga auf die Rot-Weißen. So hätte es niemanden verwundert, wenn das junge Team von Trainer Sven Esser gleich zu Beginn der Saison ordentlich abgewatscht worden wäre. Doch dem war auch im zweiten Spiel gegen den TV Krefeld Oppum, der am ersten Spieltag durch einen Kantersieg gegen Mitfavorit MTV Rheinwacht Dinslaken auf sich aufmerksam gemacht hatte, nicht so.

Lediglich in der Anfangsphase, als man den Gegner durch eine ungewöhnliche Aufstellung auf dem falschen Fuß erwischen wollte, war ein Unterschied zwischen beiden Teams auszumachen. In Youngster Matthias Kalus, Niklas Borowski und Tobias Herrmann standen zu Beginn gleich drei Akteure auf dem Platz, die in Vorst zu keiner Einsatzzeit gekommen waren. Besonders Borowski konnte sich mit vier Treffern zwar in den Vordergrund spielen, hinten fehlte der neuen Zusammensetzung aber die Abstimmung. So kamen die Gäste durch die zweite Welle zu einfachen Toren und zeigten sich auch im Positionsspiel überlegen. Über 0:4 (4.) setzte sich Oppum auf 2:8 (10.) ab, ehe Sven Esser eine Auszeit nahm, um sein Team neu zu ordnen. In gleicher Aufstellung läutete man die Aufholjagd ein und verkürzte auf 6:9 (15.), ehe mit Cedric Schnier und Fabian Gorris frischer Wind ins Weseler Angriffsspiel gebracht wurde. Zudem sorgte nun Fyn Walla für die nötige Härte neben Oli Rühl im Mittelblock und Adrian Schnier rückte zwischen die Pfosten, was der HSG die nötige Stabilität verschaffte. Aus einer nun sicheren Deckung gelangen den Hansestädtern einfache Tore über die erste Welle. Spätestens beim 11:13 war das Spiel wieder offen. Nach der Pause knüpfte man dort an, wo man in Durchgang eins aufgehört hatte. Die Rot-Weißen verteidigten gewohnt bissig gegen den temporeichen wie wurfstarken Rückraum des Gegners, der sich am Mittelblock Rühl/Walla die Zähne ausbiss. Mit dem 15:15 nach 35 Minuten stand der erste Ausgleich zu Buche und die HSG schien nun alle Trümpfe in der Hand zu haben.

Doch das Esser-Team zeigte sich im Angriff häufig zu unvariabel und ließ kreative Lösungen gegen die robuste 6:0-Deckung der Gäste vermissen. So versuchte man meist über die Halbpositionen aus der zweiten Reihe zum Abschluss zu kommen, ohne zuvor konsequent auf die Lücken zu stoßen. Auf diese Weise kam man häufig nur bedrängt zum Wurf und machte dem starken Gästekeeper Dominik Heesen das Leben leicht. Dennoch reichte es gegen die hoch gehandelten Oppumer für eine 21:20-Führung zehn Minuten vor Schluss und auch nach dem Ausgleich zum 22:22 (56.) hatte die HSG alle Möglichkeiten zum Sieg. Doch gute Möglichkeiten wurden ausgelassen und der Gast behielt vorne die Nerven. Mit dem 22:24 fiel Sekunden vor Schluss die Entscheidung.

Durch die guten Leistungen in den ersten beiden Ligaspielen verliert die HSG die geliebte Außenseiterposition. Gegen den nächsten Aufstiegsaspiranten TuS Treudeutsch Lank steht allerdings ein weiterer Brocken auf dem Programm. Anwurf ist am 26.09. um 19:30 Uhr in Lank.

HSG: Busjan, A. Schnier; Borowski (4), Timmermann, M. Kalus, C. Schnier (5), Da. Weber (1), Fehlemann (2), Heffels, Do. Weber (2), Herrmann (1), Walla (1), Rühl, Gorris (7/1).