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HSG Wesel steht unter großem Druck

Presse, NRZ 15.12.2017

Der Vorletzte der Handball-Oberliga tritt am Samstag beim SV Neukirchen an, der mit einem Punkt Vorsprung auf dem rettenden zwölften Platz steht. Die HSG will das Jahr unbedingt mit einem Erfolgserlebnis beenden. Von Arnulf Beckmann

Zum Abschluss des Jahres steht für die HSG Wesel in der Handball-Oberliga noch einmal eine enorm wichtige Begegnung an. Die HSG, die mit 3:15-Zählern auf dem vorletzten Platz steht, tritt am Samstag um 18 Uhr beim SV Neukirchen an, der mit nur einem Punkt Vorsprung vor dem Gast den rettenden drittletzten Rang einnimmt. Die Weseler haben somit die große Chance, die Abstiegsplätze mit einem Erfolg zu verlassen.

Nachdem die Heimpartie gegen das Schlusslicht TuS Lintorf (3:15-Punkte) am vergangenen Sonntag ausfallen musste, weil der Gegner wegen des heftigen Schneefalls die Anreise nicht wagen wollte, will die HSG in einem weiteren Kellerduell etwas für ihr doch arg ramponiertes Selbstvertrauen tun. „Wir wollen uns in Neukirchen ein Erfolgserlebnis abholen“, sagt Trainer Sven Esser. „Das wäre ein positives Zeichen für die noch ausstehenden 16 Begegnungen im kommenden Jahr.“

Die Ausgangslage ist klar: Gelingt der abstiegsgefährdeten HSG der zweite Sieg in dieser Spielzeit, hätte sie den Anschluss an das untere Mittelfeld der Tabelle hergestellt. Ein Handicap ist für Sven Esser allerdings, dass seine Mannschaft bereits seit vier Wochen keine Liga-Partie mehr bestreiten konnte. „Unsere größte Schwierigkeit wird es sein, in das Spiel hineinzukommen“, so Esser. „Training und Spiel sind zwei unterschiedliche Dinge.“

Immerhin diente die Pause dazu, kleinere und größere Verletzungen auszukurieren, so dass der Weseler Übungsleiter nahezu auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann. Einzig Kreisläufer Michael Abbing plagt sich noch mit den Folgen einer Bänderverletzung im Knöchel und wird am Samstag in der richtungsweisenden Begegnung nicht auflaufen können. „Es ist für uns ein immens wichtiges Spiel“, so der Coach. „Im Vergleich zur Vorbereitung auf die Partie gegen den TuS Lintorf haben sich Ausrichtung und Einstellung nicht geändert.“

Den kriselnden Gegner hat Sven Esser per Video studieren können. Der SV Neukirchen besitzt eine junge Mannschaft, in der lediglich Philipp Peich als wurfgewaltiger Rückraumschütze und Thomas Pannen, Bruder des Weseler Co-Trainers Christian Pannen, als Schlüsselspieler herausragen. „Es wird eine Partie auf Augenhöhe, in der Kleinigkeiten entscheiden“, sagt Esser. Druck sei auf beiden Seiten vorhanden. Am Samstag gehe es darum, wer damit besser zurechtkommt. „Das“, so der Weseler Coach, „ist reine Kopfsache.“