HSG sichert sich in letzter Sekunde ersten Auswärtssieg

Adler Königshof II – HSG 27:28 (17:15)

Beim Stande von 27:27 bekommt die HSG 30 Sekunden vor Schluss in Unterzahl die Chance auf den letzten Angriff. Cedric Schnier fasst sich ein Herz, tankt sich durch und kegelt den Ball mit der Schlusssirene durch die Hosenträger des bis dahin überragenden Keepers. Die Rot-Weißen haben ihren ersten Auswärtssieg erkämpft, auf der Gästebank gibt es kein Halten mehr.

Nach einem Erfolg hatte es für den personell geschwächten Verbandsligisten lange nicht ausgesehen. Durch die Verletzungen von Christoph Heffels (Mittelhandbruch), Björn Fehlemann (Sprunggelenk) und Dominik Weber (Sprunggelenk) klaffte eine große Lücke auf der rechten Angriffsseite der Weseler, weshalb Fehlemann und Weber die Zähne zusammen beißen mussten und spielten. In der flotten Anfangsphase stand dies den Hansestädtern gut zu Gesicht, denn vor allem Fehlemann entfaltete seine Durchschlagskraft und traf nach Belieben. Der HSG gelang im Angriff zunächst alles und man zog über 8:6 (10.) auf 12:8 (16.) davon, ehe der Gegner den Torwart wechselte und den Weseler Rückraum so zum Nachdenken brachte. Nach einigen technischen Fehlern sowie halbherzigen Abschlüssen stand es plötzlich wieder 13:13 (22.). Gegen den quirligen Gegner fiel der sonst so robusten Deckung kaum etwas ein und Adrian Schnier im Tor bekam keine Hand an den Ball. So ging man nach großem Kampf in Durchgang eins dennoch mit einem Rückstand in die Pause, was beim Pausentee für einiges Kopfzerbrechen sorgte.

Durchgang zwei begann, wie der erste aufgehört hatte. Unkonzentrierte Abschlüsse wurden von den Hausherren eiskalt durch eine blitzschnelle und zielsicher vorgetragene zweite Welle bestraft. Beim 22:17 (38.) gingen die HSG-Köpfe bereits runter. Doch in Philipp Busjan wechselte Coach Sven Esser die Wende ein. Dank seiner Paraden und großen Kampfgeists in der Deckung wurden den Hausherren in den letzten 20 Minuten nur noch fünf Treffer ermöglicht. Tor um Tor verkürzte die HSG nun den Rückstand und glich erstmals zum 25:25 (51.) wieder aus. In der Schlussminute gerieten Die Rot-Weißen durch eine Zeitstrafe gegen Daniel Weber in Unterzahl. Der Gegner verwandelte den fälligen Siebenmeter zum 27:27 (59.). Doch die Zweikampfstärke und der pure Wille Cedric Schniers retteten den ersten Auswärtssieg.

Damit gelang den Weselern erneut ein Erfolg gegen einen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte. Die HSG gibt somit ein Musterbeispiel der Absurdität der Liga ab. Gegen die sieben Gegner der oberen Tabellenhälfte holte man 9:5 Punkte, gegen die restlichen sechs der unteren Tabellenhälfte bisher 3:7 Punkte. Es fehlt noch das Spiel gegen den Vorletzten HSG Mühlheim, der am 17.01. um 17:00 Uhr in der Halle Nord II erwartet wird, um die Hinrunde zu komplettieren. Angesichts der Weseler Statistik ist der Gegner keineswegs zu unterschätzen. Mit einem Sieg kann die HSG ganz nah an die potenziellen Aufstiegsplätze in die Oberliga heranrücken.

HSG: Busjan, A. Schnier; Timmermann (1), Borowski, C. Schnier (7), M. Kalus, Da. Weber (3), Fehlemann (4), Do. Weber, Herrmann, Walla (1), Rühl, Gorris (12/3).