Spiel ist fünf Minuten zu kurz!

SV Neukirchen – HSG 22:20 (14:7)
Nach großem Rückstand zur Pause zeigt die HSG in Durchgang zwei Moral und verkürzt zwei Minuten vor Schluss auf 20:21. Doch die Schlusssirene kommt zu früh. Die Aufholjagd wird nicht belohnt.


Die obligatorische Tiefschlafphase gönnte sich die HSG gleich zu Beginn der Partie gegen den Kreisrivalen aus Neukirchen. Erneut zeigte man einige Verunsicherung in Passspiel und Torabschluss, sodass der Gegner aus einem 1:1 (2.) nach zehn Spielminuten ein 7:1 gemacht hatte. In der Folge stabilisierte man zwar sein Spiel und verkürzte bis auf 9:7 (20.), doch weitere unterirdische zehn Minuten brachten die HSG wieder deutlich ins Hintertreffen. Schon gegen Vorst hatte man sich durch einen 20-minütigen Blackout selbst geschlagen, dies sollte sich gegen Neukirchen wiederholen. In Anfangs- und Schlussdrittel der ersten Halbzeit zusammen gelang der HSG nur ein Tor.
Mit dieser Hypothek gingen die Rot-Weißen in die zweite Halbzeit und spielten, offenbar vom Druck befreit, groß auf. Obwohl noch immer gute Chancen ausgelassen wurden, verkürzte man nach und nach den Rückstand, weil die Deckung zu gewohnter Stärke zurückfand. Im Zusammenspiel mit dem erneut bärenstarken Adrian Schnier im Tor, gestattete man dem routinierten Gegner kaum noch freie Abschlüsse. Als die Hansestädter binnen zehn starker Minuten von 17:10 (40.) auf 19:16 (50.) verkürzt hatten, schnupperte der Gast an der Überraschung, die bei längerer Spieldauer fast sicher erfolgt wäre. Doch die Zeitstrafe gegen Christoph Heffels, der zuvor das Angriffsspiel der HSG belebt hatte, ließ diese die letzten zwei Minuten in Unterzahl agieren. So blieb die Ausgleichschance zum 21:21 (59.) ungenutzt und die offene Deckung in den letzten 30 Sekunden lief ins Leere.
Aus den letzten 30 Minuten kann der Aufsteiger Selbstvertrauen schöpfen, das bei nun fünf Niederlagen aus den letzten sechs Spielen arg gelitten hatte. Lediglich die stetig wiederkehrenden Blackout-Phasen, in denen sich in allen Mannschaftsteilen völlige Verunsicherung zeigt, müssen zu denken geben. Vier der fünf Spiele gingen je mit zwei Toren verloren. Die Krise der HSG ist also an Kleinigkeiten festzumachen, die allerdings schnell abgestellt werden müssen, will der Aufsteiger nach einer furiosen Hinserie nicht noch ganz tief in den Abstiegsstrudel geraten.
HSG: A. Schnier; Heffels (2), Walla (2), Borowski, Fehlemann (2), Müngersdorf (3), Kalus, Da. Weber, Rühl, Möhle (3), Steffens, C. Schnier (3), Weghaus (1), Gorris (4/2).