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HSG Wesel möchte am Samstag bei der SG Überruhr nachlegen

Presse, NRZ 2.12.2016

Handball-Oberligist HSG Wesel gastiert am Samstag bei der SG Überruhr. Beim Weseler Neuling reißen die personellen Hiobsbotschaften nicht ab.

Nach ihrem beeindruckenden Erfolg beim TSV Aufderhöhe möchte die HSG Wesel (9:7 Punkte) nachlegen – erneut auswärts. Der Tabellensiebte tritt in der Handball-Oberliga am Samstag (18.30 Uhr) bei der SG Überruhr (13./5:11) in Essen an. „Der Gegner hat auf dem ersten Abstiegsplatz nur fünf Punkte weniger als der Tabellendritte und vier weniger als wir“, sagt HSG-Trainer Sven Esser. Dies zeige, wie ausgeglichen diese Liga sei. „Aber das macht auch ihren Reiz aus.“

Den Reiz verloren hat für Esser das Aufzählen der Ausfälle. Denn da ist nach Niklas Weghaus, Björn Fehlemann sowie Dominik und Daniel Weber mit Christoph Heffels der fünfte Rückraumspieler zu verzeichnen. „Es kommt wirklich knüppeldick“, so Esser. Heffels hat sich im Training den Daumen ausgekugelt, das Gelenk ist geschient.

Bei den Angeschlagenen kein Risiko eingehen
Der Coach hat bei Weghaus und dessen Bänderdehnung noch einen Funken Hoffnung, aber er musste das Training auch abbrechen. „Wir sind nach unseren bisherigen Ergebnissen zum Glück nicht in der Situation, dort auf Teufel komm raus punkten zu müssen“, sagt Sven Esser. So ist der Trainer in der eher komfortablen Situation, dort keinen Akteur einsetzen zu müssen, dem nach einem unglücklichen Verlauf der Partie noch eine längere Verletzungspause drohen könnte. „Wir haben schließlich auch noch eine Rückrunde zu spielen.“

Ohnehin sieht der HSG-Coach den Gastgeber deutlich mehr unter Druck, da er auf einem Abstiegsplatz liegt, zu Hause spielt und sich für die 19:33-Klatsche zuletzt in Dinslaken sicherlich rehabilitieren will. „Was so eine Pleite bewirken und freisetzen kann, hat man bei uns nach dem 16:29-Auftakt gegen Angermund dann in Dinslaken gesehen“, warnt der HSG-Trainer aus eigener Erfahrung.

Co-Trainer Christian Pannen als Spieler eingetragen
Zum Glück „nur“ eine Zyste ist es, die laut MRT-Untersuchung die Knieprobleme von Youngster Matthias Kalus verursacht. Er wäre neben Fabian Gorris, Nico Möhle und Cedric Schnier der vierte Rückraumspieler für Samstag. „Das ist gegen eine offensive Deckung wie die der Essener schon sehr wenig“, sagt Esser, der zuletzt auch Co-Trainer Christian Pannen wieder als Spieler zumindest eingetragen, aber nicht eingesetzt hatte. Pannen trainiere mit, aber nicht voll. Trotz seiner Erfahrung sei aber auch zu bedenken, dass man in der Oberliga mit den jungen Spielern nicht mal eben so mithalten kann. „Zudem haben wir großes Vertrauen in unsere Jungs, die das zuletzt beim TSV Aufderhöhe überragend gemacht haben“, sagt der Weseler Übungsleiter.

Gastgeber erst mit einem Heimzähler
Die SG Überruhr hat zu Hause erst einen Zähler geholt – ausgerechnet der Spitzenreiter aus Königshof kassierte…
Esser hofft, dass diese Spieler erneut an das „obere Limit“ gehen können. Denn dies müsse sein, um erfolgreich zu agieren. „Gegen Königshof und Remscheid haben Kleinigkeiten gefehlt, die dann nachher den Unterschied ausmachten. Aber ich denke, dass wir bereits eine Menge gelernt haben und es zählt weiterhin jeder Punkt – besonders gegen vermeintlich direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt wie am Samstag“, so Esser.