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Ein Quartett verlässt im Sommer die HSG Wesel

Presse, NRZ 24.2.2017

Trainer Sven Esser plant die neue Saison beim Handball-Oberligisten HSG Wesel. Er wird ohne vier Spieler des aktuellen Kaders auskommen müssen.
Die HSG Wesel wird in der neuen Saison ohne ein Quartett aus dem aktuellen Oberliga-Kader auskommen müssen. Michael Steffens (34 Jahre), Björn Fehlemann (34) und Fyn Walla (26) beenden ihre Handball-Laufbahn. Fehlemann und Steffens aus Altersgründen, bei Walla sind familiäre und berufliche Aspekte ausschlaggebend. Außerdem verlässt Nikolas Möhle, der vor der Saison von der SV 08/29 Friedrichsfeld nach Wesel gekommen war, den Verein. „Wohin es ihn zieht, das wissen wir nicht“, sagt HSG-Trainer Sven Esser.

Um Neuzugänge bemüht sich der Coach, der gleichzeitig auch Geschäftsführer des Vereins ist, derzeit intensiv. „Das ein oder andere Gespräch ist schon weit fortgeschritten, aber spruchreif ist noch nichts“, so Esser. Mit Jörn Hauenstein, der nach seiner Zeit bei BW Dingden ein Jahr pausierte, trainiert ein Neuer bereits bei der HSG mit. Möglicherweise kommt Hauenstein auch noch in dieser Saison zum Einsatz, da sich Dominik Weber im März seiner Schulter-Operation unterzieht.

Zu „1000 Prozent“ vom Klassenerhalt überzeugt

Dass die Verhandlungen mit externen Neuzugängen noch nicht zum Abschluss gekommen sind, dies liege nicht an der durch die letzten zwei Niederlagen wieder ein wenig prekärer gewordenen Tabellensituation. Sechs Zähler trennen den Tabellenfünften aus Wesel derzeit vom ersten Abstiegsplatz. „Das erschwert die Gespräche nicht. Außerdem bin ich zu 1000 Prozent überzeugt, dass wir die Klasse halten“, sagt Sven Esser, der nun auch die endgültige Zusage seines Co-Trainers Christian Pannen für die neue Saison bekommen hat.

Wirklich überraschend kommen für den Weseler Trainer drei der vier Abgänge nicht. Björn Fehlemann hatte bereits im letzten Jahr mit dem Karriereende geliebäugelt. „Fehlemann und Walla haben wegen des Aufstiegs noch ein Jahr drangehängt. Deshalb ist das nun auch irgendwo ein logischer Schritt“, meint Sven Esser. Zumal das Duo, wie auch Michael Steffens Nachwuchs zu Hause hat und der Aufwand für die Oberliga „schon immens groß ist“.

Noch ein Wackelkandidat im Kader der HSG

Mit diesem Trio brechen im Sommer drei Spieler weg, die in der zentralen Deckung eine wichtige Rolle spielen. „Die Abgänge werden sicherlich Lücken hinterlassen“, sagt Sven Esser. Allerdings weist der Coach auch darauf hin, dass er 15 Feldspieler im Kader hat, damit noch elf für die neue Spielzeit übrig bleiben. Eventuell noch abzüglich eines Wackelkandidaten, den der Trainer nicht nennen will.

Beim Großteil der Spieler besitzt die HSG die Zusage für die nächste Spielzeit, unter anderem von den Brüdern Cedric und Adrian Schnier, Fabian Gorris, Niklas Weghaus und Oliver Rühl, der mit seinen 38 Jahren noch ein Jahr dranhängt.

HSG Wesel baut auf die Rekonvaleszenten

Für die Torhüter-Position will Sven Esser keine potenziellen Neuzugänge ansprechen. Hier vertraut der Trainer auf die Rekonvaleszenten Richard Kalus (Mittelfußbruch) und Marius Hünting (Kreuzbandriss). „Ich gehe davon aus, dass mindestens einer, wenn nicht sogar beide es bis zur neuen Saison schaffen“, so Esser.

Der HSG-Trainer setzt sich in Sachen personeller Planung auch kein zeitliches Limit. „Wir machen uns da keinen großen Druck. Für die neue Saison werden wir wieder eine schlagkräftige Truppe zusammenbekommen.“ Und die wird weiterhin Oberliga spielen, da ist sich der Coach ganz sicher.

>>NEUANFANG BEI DER RESERVE

Mit dem Abstieg der zweiten Mannschaft aus der Bezirksliga hat sich Sven Esser abgefunden. „Da werden wir mit jungen Leuten einen Neuanfang starten, das sehe ich gar nicht so negativ“, sagt der Trainer des Oberliga-Teams, der auch HSG-Geschäftsführer ist. Er freut sich darüber, dass in der neuen Saison von der A- bis zur F-Jugend alle Altersklassen bei den Jungen besetzt sind.