HSG verteilt Geschenke
HSG – SC Bottrop 26:27 (14:12)
Neben der obligatorischen Süßspeise zur Begrüßung verschenkte die HSG am Samstagabend auch die zwei Punkte an den Gast aus Bottrop und setzte somit ihren Abwärtstrend fort. Vor allem Gästetrainer Falko Gaede freute sich über die Präsente, die sein Exclub, bei dem er immer noch Mitglied ist, ihm gerade in Durchgang zwei bescherte.
Dabei sah zunächst vieles nach einem Favoritensieg aus. Die HSG kam in der mäßig gefüllten und mäuschenstillen Halle Nord II gut ins Spiel und setzte sich dank erfolgreicher erster Welle auf 6:4 und 10:7 ab. Obwohl sich die HSG in Durchgang eins, dank engagierter Deckungsarbeit, ein optisches Übergewicht erarbeitete, gelang es nicht sich entscheidend vom Gegner abzusetzen. So wurde die zwei Tore Pausenführung mit gesenkten Köpfen hingenommen, auch weil mit Heiko Kreilkamp ein wichtiger Akteur mit einem herausgesprungenen Wirbel ausfiel. Die zweite Halbzeit begann erneut mit einer beherzten Deckungsleistung der HSG, welche bis sechs Minuten vor Schluss einen knappen Vorsprung garantierte. Trotz vier parierter Siebenmeter von Phillip Busjan und Richard Kalus im Tor, gelang es jedoch nicht sich vom Tabellensiebten abzusetzen. Etliche unkonzentrierte Abschlüsse und ein fahriges bis kopfloses Aufbauspiel ließen die Zuschauer an der Verbandsligatauglichkeit der HSG zweifeln. So kam es wie es kommen musste. In den letzten fünf Spielminuten vergaben die Hansestädter drei Hundertprozentige, der Gast traf im Gegenzug und drehte die Partie. Der Anschlusstreffer acht Sekunden vor Schluss und eine offene Manndeckung kamen zu spät.
Die HSG ist nach der Winterpause mit der zweiten Niederlage im vierten Spiel unsanft im harten Ligaalltag gelandet. Immerhin hat man nach diesen Spielen die Erkenntnis, dass der Aufstieg in die Verbandsliga auch mit einer personellen Besetzung, die eher in die obere Hälfte der Verbandsliga einzuordnen ist, kein Selbstläufer wird. Man muss in jedem Spiel aufs Neue beweisen, dass man die stärkste Mannschaft der Liga stellt. Deshalb sollte der Ligaprimus, dessen komfortabler Punktevorsprung nun auf einen Zähler abgeschmolzen ist, im emotionsgeladenen Prestigeduell gegen den SV Schermbeck (Samstag, 18:00 Uhr, Halle Nord II) alles in die Waagschale werfen, um die negativen Erfahrungen der letzten Wochen abzuschütteln.
HSG: Busjan, R. Kalus; Fehlemann (2), Kreilkamp (2/1), Timmermann (3), Weber (3/2), M. Kalus, Erdmann, J. Gorris, Reinartz, Heffels, Nölscher (3), Walla, F. Gorris (13/2)