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26:35! HSG Wesel weiterhin „von der Rolle“

NRZ, 10.02.2014

Wesel. War die HSG Wesel in der Hinrunde die Handball-Landesliga noch auf der Überholspur unterwegs, so fahren die Rot-Weißen im Jahr 2014 fast jede Raststätte an, die sie finden können. So kam der Spitzenreiter beim VfL Rheinhausen mit 26:35 (9:20) unter die Räder. Das Hinspiel hatten die Hansestädter mit 14 Treffern Differenz gewonnen. Der Vorsprung auf den TSV Bocholt, der das Verfolgerduell gegen den TV Issum mit 29:22 gewann, beträgt nur noch einen Punkt. Und eben dieser TSV Bocholt ist am kommenden Sonntag (17 Uhr) zu Gast in der Halle Nord.
„Nach diesen Spielen können wir froh sein, dass wir überhaupt noch Tabellenführer sind. Die Konkurrenz hat bisher ja quasi immer für uns gespielt. Aber wenn wir so weiter spielen, sind wir nächste Woche nicht mehr Erster“, meinte HSG-Trainer Sven Esser, der auch keine gute Erklärung dafür hat, warum die Weseler im neuen Jahr nur noch zwei Pflichtsiege gegen die Kellerkinder aus Alstaden und Schermbeck einfahren konnte, dreimal jedoch den Kürzeren zogen.

„Die erste Viertelstunde bis zum 7:10 war noch halbwegs in Ordnung. Aber die Viertelstunde vor der Pause war mit das Gruseligste, was ich an Handball bisher gesehen habe“, so Esser über die Phase, als seine Schützlinge den Gegner von 8:11 auf 8:19 davon ziehen ließen. „Da war kein Biss, kein Kampf und kaum Laufbereitschaft zu sehen. Man kann Spiele verlieren, aber es kommt immer auf das Wie an.“

Die fehlende Aggressivität spiegelt sich auch in der Statistik wider. Eine Gelbe Karte und eine Zeitstrafe sind ungewöhnliche Werte im Aufstiegskampf der Handball-Landesliga. Und dies, obwohl die Gäste im Hinblick auf den beruflich bedingten Ausfall von Heiko Kreilkamp und die in der ersten Halbzeit wegen ihres Spiels in der Reserve fehlenden Matthias Kalus und Marco Erdmann mit der Hinzunahme von Ex-Spielertrainer Christian Pannen reagierten. Der ist bekanntlich gerade in der Defensive kein Kind von Traurigkeit, konnte das Ruder aber auch nicht herum reißen. „Ein einzelner Spieler kann da auch wenig machen, wenn die Mannschaft als kollektiv so schlecht spielt“, so Esser.

Irgendwie den Reset-Knopf drücken
Dass die zweite Hälfte ausgeglichener verlief, lag auch daran, dass die Gastgeber mit ihrem deutlichen Vorsprung einen Gang zurück schalteten. Spätestens, als die Rheinhauser trotz vierminütiger Unterzahl den Abstand von zehn auf zwölf Tore vergrößerten, war klar, wer die Halle an der Krefelder Straße als Sieger verlassen würde.

„Wir müssen jetzt irgendwie den Reset-Knopf drücken. Wenn wir am Sonntag eine ähnliche Leistung wie in Rheinhausen abliefern, werden wir dieses Spiel garantiert verlieren“, prophezeit Esser, der sich aber sicher ist, dass Verein und Mannschaft trotz der Erfahrung des bitteren Verbandsliga-Abstieges noch das selbe Ziel haben. „Natürlich wollen wir aufsteigen! Allerdings hinken wir im Jahr 2014 weit unseren Ansprüchen hinterher. Wir hoffen am Sonntag auf die Unterstützung von vielen Zuschauern und dass wir damit wieder zu unserem Spiel finden.“

INFO

So haben sie gespielt
HSG: Richard Kalus, Busjan; Timmermann (2), Heffels, Jonas Gorris (1), Fehlemann (9), Reinartz, Fabian Gorris (4), Weber (4), Nölscher (3), Pannen (2), Matthias Kalus (1), Erdmann.
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