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35:26! HSG Wesel bleibt weiter überzeugender Verfolger

NRZ, 17.03.2014

Wesel. Die HSG Wesel ist in der Handball-Landesliga wieder in der Spur, muss für den Sprung an die Tabellenspitze aber weiter auf einen Ausrutscher des Primus aus Bocholt hoffen. Die Hansestädter gewannen ihre Partie bei der Reserve des TV Jahn Hiesfeld mit 35:26 (16:13). Knapp eine Stunde später hatte Tabellenführer TSV das Duell der beiden bis dahin erfolgreichsten Mannschaften des neuen Jahres gegen den TV Biefang klar mit 28:18 (14:9) für sich entschieden.

„Wir müssen in erster Linie weiter auf uns gucken. Die Leistung der letzten drei Spiele macht Hoffnung, dass wir uns nicht mehr viele Ausrutscher erlauben“, meinte HSG-Trainer Sven Esser. „Wenn Bocholt diesem Druck noch sieben Wochen stand hält, dann müssen wir ihnen gratulieren, weil sie dann am konstantesten waren. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.“

Für den Weg zum Sieg in Hiesfeld schienen die Gäste eine Abkürzung gefunden zu haben, lagen nach vier Minuten mit 6:1 in Front. „Wir wussten ja, was auf uns zukommt. Hiesfeld hat genauso unorthodox gegen uns gedeckt wie im Hinspiel“, so Esser. Dies bedeutete besonders für Fabian Gorris und Björn Fehlemann einige Minuten Zuschauerrolle auf dem Feld, denn die beiden Haupt-Rückraumschützen der HSG bekamen über 60 Minuten eine Manndeckung auf Schritt und Tritt verpasst.

„Aber wir haben ja noch mehr gelernte Rückraumspieler, hatten dann teilweise fünf auf dem Feld“, so Esser. Heiko Kreilkamp, Christoph Heffels und gegen seine alten Kollegen Daniel Weber übernahmen die Würfe, zudem glänzte Michael Nölscher nach auskurierter Erkältung mit harter Arbeit und auch als Torschütze am Kreis.

Dass die Entscheidung trotzdem „erst“ Mitte der zweiten Hälfte fiel, war der starken Hiesfelder Laufarbeit geschuldet. „Die können über 60 Minuten Vollgas geben, da hat man keine Verschnaufpausen. Der Sieg war verdient, aber sehr kraftraubend“, so Esser, dessen Schützlinge bei den durchgängigen schnellen Mitten des TV Jahn das eine oder andere Mal auch überrannt wurden und sich nicht absetzen konnten.

INFO
So haben sie gespielt
HSG: R. Kalus, Busjan; Heffels (3), Timmermann (2), Kreilkamp (4), J. Gorris, Fehlemann (4), Haase, Reinartz, F. Gorris (10/5), Weber (6), M. Kalus, Nölscher (6), Erdmann.

Beim Stande von 20:18 gelang den Weselern dann der entscheidende Zwischenspurt bis auf 30:20. In dieser Phase schafften sie es entweder in den geordneten Deckungsverbund und standen dann sicher oder hatten mit Richard Kalus, der unter anderem zwei Siebenmeter entschärfte, einen starken Rückhalt. Beeindruckend: Die Weseler bekamen vier Zeitstrafen, der Gegner keine und viermal gingen die Gäste aus diesen zwei Minuten Unterzahl mit einem größeren Vorsprung hervor. Dabei profitierten sie auch von den teilweise doch überhasteten Abschlüssen der jungen Hausherren.

Für die HSG stehen mit der SG Überruhr II und den OSC Löwen III nun zwei Aufgaben gegen Teams aus dem unteren Drittel an. Die Bocholter müssen zum heißen Derby nach Borken und empfangen die unberechenbare Reserve von RW Oberhausen.

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