HSG weiter auf Titelkurs

HSG – TV Borken 34:25 (19:17)

Die erste Freude des Abends wurde den Gästen aus Borken gewährt. Als Dankeschön für den 28:27-Sieg gegen den Aufstiegskonkurrenten TSV Bocholt stellte die vereinsinterne „Kalus-Kaltgetränke GmbH“ vier Kästen kühles Pils in die Gästekabine. So war es nach dem Borkener Erfolg vor drei Wochen, der der HSG die Rückkehr an die Tabellenspitze ermöglichte, vereinbart worden.

Auf dem Spielfeld hatte der Tabellenzehnte dann weniger zu lachen, obwohl man dem Ligaprimus in Durchgang eins durchaus Paroli bieten konnte. In einer ausgeglichenen Anfangsphase profitierte der Gast noch von inkonsequentem Deckungsverhalten der HSG, verstand es aber nicht den Weseler Angriffswirbel zu stoppen. Vielmehr hielten sich beide Abwehrreihen dezent zurück und verursachten im kompletten Spiel keine einzige Zwei-Minuten Zeitstrafe. Den einzigen Siebenmeter des Spiels sprach das umsichtig agierende Schiedsrichterduo der HSG in Minute 59 zu. Zudem führte das hohe Tempo beider Mannschaften zu einer torreichen ersten Hälfte, in der sich die HSG über 8:8 (14.) und 12:12 (20.) erst kurz vor Ende leicht absetzen konnte (18:16, 28.). Eine Schrecksekunde hatte Trainer Sven Esser, als Christopher Timmermann nach einer viertel Stunde unglücklich stürzte und mit einem „dicken Ei“ am Knie ins Krankenhaus gebracht werden musste. Die Verletzung stellte sich später jedoch „nur“ als Schleimbeutelriss heraus, was dem schnellen Linksaußen wohl ein bis zwei Wochen Trainingspause einbringen dürfte.

In Durchgang zwei reichte der HSG eine Stabilisierung der Deckungsreihe, um den konditionell und mental stark abbauenden Gegner in die Schranken zu weisen. Vor allem das sichere Positionsspiel im Rückraum, in dem neben Björn Fehlemann und Fabian Gorris nach langer Verletzungsmisere auch Bruder Jonas Gorris wieder auflief und mit sechs Toren und starken Anspielen überzeugte, war neben der engagierten Deckungsarbeit in Halbzeit zwei der Erfolgsgarant. Spätestens nach dem Zwischenspurt auf 26:21 (41.) und dem rapide sinkenden Widerstand der Gäste war klar, wer den Platz als Sieger verlassen würde.

Nach dem 26:20-Sieg des TSV Bocholt über den SC Bottrop bleibt die Situation für die HSG die Selbe. In den noch ausstehenden drei Partien darf die HSG nur noch einen Punkt abgeben, will man das große Ziel Wiederaufstieg erreichen. Mit der HSG RW Oberhausen und dem SC Bottrop warten allerdings noch zwei ungemütliche Auswärtsaufgaben. Zudem funken die Osterferien in die starke Form der HSG hinein. Als die Hansestädter zuletzt durch die Weihnachtsferien durch eine längere Spielpause aus dem Tritt gebracht wurden, verloren sie vier der nachfolgenden sechs Spiele.

HSG: R. Kalus, Busjan; Timmermann, Kreilkamp (3), J. Gorris (6), Weber, Fehlemann (9), Heffels (1), Reinartz, Erdmann, M. Kalus, Nölscher (6), F. Gorris (9)