HSG Wesel: sieben Punkte bis zum Titel
RP, 11.04.2014
Wesel. Der Spitzenreiter der Handball-Landesliga ist zuversichtlich, den knappen Vorsprung von einem Zähler vor Verfolger TSV Bocholt ins Ziel retten zu können. Morgen will das Team gegen den TV Borken den siebten Sieg in Folge feiern. Von Joachim Schwenk
Die HSG Wesel ist wieder ein wenig näher ans große Ziel herangerückt. Den Tabellenführer der Handball-Landesliga trennen jetzt nur noch vier Spiele und sieben Punkte vom Titel und der sofortigen Rückkehr in die Verbandsliga. Die Zuversicht, den knappen Vorsprung von nur einem Zähler vor dem Verfolger TSV Bocholt ins Ziel retten zu können, ist bei Trainer Sven Esser groß. Denn die Formkurve des Teams zeigte zuletzt klar nach oben.
„Wir sind schon wieder fast auf dem Niveau, das wir zu Beginn der Saison hatten“, sagt Esser. Da beeindruckte die HSG mit souveränen Siegen in den ersten zehn Partien. Mittlerweile hat der Spitzenreiter, der sich zu Beginn des Jahres eine Schwächephase leistete, die zwischenzeitlich Platz eins kostete, schon wieder sechs Begegnungen in Folge gewonnen. Der siebte Streich soll morgen folgen. Die HSG Wesel (36:8-Punkte) erwartet um 18 Uhr den Tabellenneunten TV Borken (22:20) in der Halle Nord.
„Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und einen Erfolg schaffen. Etwas anderes zählt nicht. Jede Partie ist jetzt für uns ein hochgradiges Endspiel“, sagt Esser. Er warnt davor, den Gegner zu unterschätzen. „Im Vorbeigehen werden wir sicherlich nicht gewinnen. Diese Erfahrung mussten wir schon im Hinspiel machen.“ Da lag die HSG Wesel zur Pause mit 11:14 zurück. „Wir haben damals nur die Wende geschafft, weil wir eine unheimlich gute zweite Halbzeit gespielt haben“, sagt der Trainer. Am Ende gab’s noch einen 32:24-Erfolg für den Titelanwärter. Eine weitere Warnung für die HSG dürfte sein, dass es ausgerechnet der TV Borken war, der den Weselern zurück auf Platz eins half. Er bezwang den TSV Bocholt vor drei Wochen mit 28:27 und sorgte damit für den Wechsel an der Spitze.
Esser setzt nicht darauf, dass der einzig verbliebene Konkurrent im Rennen um den Titel noch einmal strauchelt. Zumal der TSV Bocholt seine beiden Aufgaben nach der Niederlage in Borken überaus souverän löste. „Wir müssen nur auf uns gucken. Und unser großer Vorteil ist es, dass wir alles selbst in der Hand haben“, sagt der Weseler Trainer. Er hat bis auf Rückraumspieler Daniel Weber alle Mann an Bord. Weber, den eine Daumenverletzung plagt, wird morgen zwar als Ersatzspieler auf der Bank sitzen. „Doch wenn wir es nicht unbedingt nötig ist, werden wir ihn nicht einsetzen. Er soll seine Verletzung eigentlich in Ruhe auskurieren“, sagt der Weseler Coach.
Die Möglichkeit besteht, weil es wegen der Osterferien anschließend eine Pause bis zum 2. Mai gibt. Die passt Sven Esser allerdings aus gutem Grund überhaupt nicht in den Kram. Schließlich war sein Team während der Winterpause erheblich aus dem Rhythmus gekommen, weil es wegen der Feiertage nicht trainieren konnte. Die HSG verlor vier ihrer ersten sechs Spiele im neuen Jahr. Das soll sich nicht wiederholen. „Wir werden diesmal durchtrainieren. Und ich hoffe, dass es uns auch noch gelingt, Gegner für ein Testspiel zu finden. Denn wir wollen unbedingt im Rhythmus bleiben“, sagt Esser, der den Terminplan nicht gut findet. „Es ist sicherlich nicht optimal, dass es drei Spieltage vor Schluss noch einmal eine dreiwöchige Pause gibt.“
Quelle
Rheinische Post, 11.04.2014
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/wesel/sport/hsg-wesel-sieben-punkte-bis-zum-titel-aid-1.4167571