WAZ Mediengruppe

Oliver Rühl kehrt zur HSG Wesel zurück

Nach umjubelter Landesligameisterschaft, über weite Strecken chancenlosen Auftritten in der Verbandsliga und nun dem erneuten Titel in der Landesliga möchten die Handballer der HSG Wesel diesmal mehr Zeit in der Verbandsliga verbringen als nur eine Spielzeit. Dafür machten die Rot-Weißen personell nun Nägel mit Köpfen. Große und kräftige Nägel.

So kehrt Oliver Rühl nach vier Jahren zumindest sportlich in die Hansestadt zurück. Die Liebe hatte den Abwehrspezialisten 2010 nach Köln ziehen lassen. „Aus der Liebe ist seine Frau und ein Kind geworden. Aber mit denen ist das abgeklärt“, erläutert HSG-Trainer Sven Esser, der ständig in gutem Kontakt mit dem 35-Jährigen stand. „Der Olli ist ein guter Freund, nicht nur von mir im Verein. Er ist ein Handball-Bekloppter und wird uns mit Sicherheit weiterhelfen.“

Rühl spielte vier Jahre beim Dünnwalder TV, drei Jahre in der Oberliga und ein Jahr in der Verbandsliga, wo die direkte Rückkehr in die Oberliga gefeiert werden konnte. „Der Olli kann neben Michael Nölscher die zentrale Figur in der Deckung werden. Das wäre schon ein Bollwerk. Er ist fit und wird dort noch einiges dazu gelernt haben“, so Esser. „Eine Überlegung ist, ihn nur in der Defensive einzusetzen, um dem einen oder anderen da vorne mehr Pausen zu verschaffen. Das ist aber nicht zwingend, er kann auch im Angriff mitspielen.“

Ebenfalls wichtig für die Defensive, aber auch als „Back-Up“ für Michael Nölscher vorne am Kreis ist die zweite Personalie, ebenfalls ein alter Bekannter. „Fynn Walla hatte ja in der Rückrunde schon mal ausgeholfen und möchte in der kommenden Saison wieder voll dabei sein“, erläutert Esser. „Anfangs wird er noch aus Frankfurt pendeln. Aber wenn er sein Studium beendet hat, wird er komplett wieder hierher zur Familie kommen.“

Vom dritten Neuzugang möchte die HSG den Namen noch nicht an die Öffentlichkeit bringen, „so lange er seinen Verein nicht persönlich von seinem Wechsel unterrichtet hat“, so Esser. „So etwas finde ich gut und spricht für den Charakter.“

Verraten werden kann, dass der Neuzugang aus dem Rückraum eines Landesligisten kommt und den Körpergrößendurchschnitt der HSG anheben wird. „Er ist ein Shooter-Typ, der aber auch gut decken kann. Darauf wird es in der Verbandsliga sicherlich noch weitaus mehr ankommen als in der Landesliga. Vorne habe ich uns ohnehin schon gut aufgestellt gesehen, jetzt haben wir auch noch in der Abwehr kräftig nachgelegt. Jetzt können wir auch Ausfälle ganz anders auffangen als im letzten Jahr“, so Esser, dessen Team es in der abgelaufenen Saison auf ein Durchschnittsresultat von 33:25 gebracht hat.

Da auch Jonathan Reinartz seine Zusage für die nächste Spielzeit in Wesel gegeben hat und mit dem in der Rückrunde ohnehin kaum noch im Einsatz gewesenen Stephan Haase lediglich ein Akteur beruflich bedingt sich verabschieden wird, dürfte es bei Vollbesetzung eng werden für die Youngster Marco Erdmann (Kreis) und Matthias Kalus (rechter Rückraum/Außen). Beide hatten in der Schlussphase der Landesligasaison Einsatzzeiten sammeln dürfen. „Die Verbandsliga ist dann noch einmal eine andere Hausnummer“, erinnert Sven Esser. Zu sei die Türe für den Nachwuchs aber deshalb nicht.

Am 15. Julibeginnt die HSG Wesel mit ihrer Vorbereitung auf die am 13. September bei der Turnerschaft Lürrip startenden Verbandsligasaison. „Wir hatten im letzten Jahr mit den vier Schermbeckern sieben Neue zu integrieren, jetzt kommen weitere Spieler hinzu. Wir müssen sehen, dass wir uns spielerisch entwickeln“, sagt der Weseler Trainer Sven Esser, der auch eine Etage höher in der Saison weiterhin nur zu zwei Einheiten pro Woche bitten wird. Zu mehr könne ein Großteil seiner Spieler studiums- oder beruflich bedingt sowieso nicht kommen.

Quelle
NRZ Wesel, 24.06.2014
https://www.nrz.de/sport/lokalsport/wesel-hamminkeln-schermbeck/oliver-ruehl-kehrt-zur-hsg-wesel-zurueck-id9512955.html