19:20! HSG Wesel unterliegt Mülheim knapp
Die Zuschauer feuerten noch einmal lautstark die HSG Wesel an. Der Gastgeber sah fünf Minuten vor dem Ende bei vier Toren Rückstand bereits wie der sichere Verlierer aus. Doch dann startete er unter dem frenetischen Jubel des Publikums eine Aufholjagd. 25 Sekunden vor der Schlusssirene hatte der Aufsteiger noch die Chance auf das Remis. Doch das Happy End blieb in der Rundsporthalle aus. Die HSG Wesel kassierte am Sonntag in der Handball-Verbandsliga im ersten Heimspiel der Saison gegen die HSG Mülheim eine 19:20 (8:9)-Niederlage.
Dementsprechend bedröppelt war Sven Esser hinterher. „Wir haben am Ende leider keinen guten Wurf mehr hinbekommen. Das ist sehr schade, weil unsere Leistung mindestens einen Punkt verdient gehabt hätte“, sagte der Trainer der HSG Wesel. Doch er wollte nicht allzu lang Trübsaal blasen. Denn dazu hatte er eigentlich keinen Grund, weil seine Mannschaft eine äußerst ordentliche Partie abgeliefert hatte.
Insbesondere die Defensive hatte sich am Ende ein Sonderlob verdient. „Wir haben sehr gut verteidigt und hatten mit Richard Kalus einen guten Torwart als Rückhalt“, sagte Esser. In Zahlen: Nach 22. Minuten hatte der Gastgeber erst drei Gegentore kassiert und führte mit 8:3. Doch es gab auch ein riesengroßes Manko beim Neuling. Er schaffte es nachher einfach nicht, Kapital aus seiner guten Deckung zu schlagen.
Die HSG erzielte über zehn Minuten lang keinen eigenen Treffer. So übernahm der Gast noch vor der Pause die Führung mit 9:8. Nach dem Wechsel drehte der Gastgeber die dramatische Partie erneut und zog bis auf 13:10 davon. „Wir hatten in der Kabine besprochen, dass wir unsere Rückraumspieler besser in Position bringen wollen“, sagte Esser. Das klappte zunächst. Doch Mülheim steckte nicht auf und glich aus (14:14). Zudem profitieren sie davon, dass Jonas Gorris die Rote Karte gesehen hatte. Aus Sicht von Esser eine sehr harte, aber vertretbare Entscheidung.
Die routinierte Mannschaft, die schon seit einigen Jahren in der Verbandsliga spielt, ging fünf Minuten vor Schluss mit 20:16 in Führung und rettete den Sieg schließlich über die Zeit. „Natürlich sind wir jetzt noch enttäuscht über die Niederlage. Doch bald werden wir das Ergebnis aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Wir haben uns mit einem Top-Team über 60 Minuten auf Augenhöhe bewegt“, sagte Sven Esser.
HSG Wesel: R. Kalus, Hillig; Heffels, Timmermann (1), Kreilkamp, J. Gorris (4/3), Fehlemann (4), Prchala (3), Reinartz (2), F. Gorris (1), Walla, Rühl, Weber (4/2).
Quelle: NRZ, 22.09.2014