HSG gewinnt und verliert

HSG – TSV Kaldenkirchen 30:23 (13:15)

Aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung in Durchgang zwei feiert die HSG den zweiten Saisonsieg und schließt zum Tabellenmittelfeld auf. Wehrmutstropfen ist eine Knieverletzung von Neuzugang Cedric Schnier wenige Sekunden vor der Schlusssirene.

Bis dahin hatte Schnier dem Weseler Angriffsspiel seinen Stempel aufgedrückt und die Halbpositionen Björn Fehlemann und Fabian Gorris gekonnt in Szene gesetzt, um im richtigen Moment auch selbst Torgefahr auszustrahlen. Die drei Akteure erzielten zusammen 25 der 30 HSG-Tore. Als Schnier zwei Minuten vor Schluss beim Stand von 28:22 seiner kräftezehrenden, weil zweikampfintensiven Spielweise Tribut zollen musste und von Trainer Sven Esser bereits das Signal zur Auswechslung erhielt, hatte er seine Schuldigkeit auf dem Feld getan. Doch die letzte Abwehraktion wurde ihm zum Verhängnis. Er verdrehte sich unglücklich das Knie und wird wohl länger ausfallen.

So fiel der Jubel nach dem Spiel, das für die HSG zum Brustlöser nach einigen verkorksten Auftritten werden sollte, verhalten aus. Dabei hatte es über weite Teile des Spiels nicht nach einem Erfolg gegen den nun punktgleichen Kontrahenten um die oberen Mittelfeldplätze ausgesehen. Schnell geriet man mit 2:6 (8.) ins Hintertreffen, weil man zunächst nicht die nötige Zweikampfhärte gegen den wurfgewaltigen halblinken Rückraum der Gäste fand. Nach einer Auszeit egalisierte man zwar das Ergebnis (6:6; 12.), bekam aber das Abwehrproblem nicht in den Griff. So gelang es den Gästen immer wieder gute Abschlusssituationen zu erarbeiten. Abschütteln ließen sich die Hansestädter jedoch nicht. Besonders der Rückraum nutzte die sich ihm bietenden Freiheiten um die Neunmeterzone und wies im Gegensatz zu vorherigen Auftritten eine ansprechende Wurfquote auf. So blieb man stets in Schlagdistanz zum Gegner und sprach so in der Kabine lediglich über das schläfrige Abwehrverhalten. Dieses schien sich in Halbzeit zwei zunächst nicht zu verbessern. Denn der Gegner baute die Führung auf 17:13 (33.) aus. Doch mit schwindenden Kräften des gegnerischen Halblinken, der nun emsiger bearbeitet wurde und mit jedem Zweikampf an Wurf- und Durchschlagskraft einzubüßen schien, wendete sich allmählich das Blatt. Die HSG, die in der letzten Saison bereits durch einige Aufholjagden aufgefallen war, legte einen berauschenden 10:2-Lauf, dank nun betonharter Deckungsweise hin und ging mit 23:19 in Führung (48.). Die Gäste kamen zwar noch auf 24:22 (51.) heran, bissen sich jedoch weiterhin am Weseler Deckungsverbund in Koproduktion mit dem starken Adrian Schnier im Tor die Zähne aus. Abermals fünf Tore für die HSG in Folge brachten die Entscheidung.

Am 29.11. will man die gute Leistung aus Halbzeit zwei gegen den ebenfalls punktgleichen TV Korscheinbroich II erneut abrufen und auch dieses Spiel gewinnen.

HSG: A. Schnier, Busjan; Timmermann (3), M. Kalus, Borowski, Walla (1), C. Schnier (5), Da. Weber, Heffels (1), Reinartz, Fehlemann (8), Rühl, Herrmann, Gorris (12/4).