Für die HSG Wesel zählt im Kellerduell nur ein Sieg

RP, 05.01.2018

Für die HSG Wesel zählt im Kellerduell nur ein Sieg

Die HSG Wesel – hier Nedim Pobric (zweiter von links) und Fabian Gorris (rechts) – bestreitet zum Auftakt des Jahres gleich eine richtungsweisende Partie. FOTO: Michael Gohl
Wesel. Das Schlusslicht der Handball-Oberliga empfängt am Sonntag den nur einen Punkt besseren Vorletzten TuS Lintorf.

Das Jahr 2018 beginnt für den Handball-Oberligisten HSG Wesel gleich mit einer enorm wichtigen Begegnung im Abstiegskampf. Das Schlusslicht HSG (3:17-Punkte) bestreitet am Sonntag, 17 Uhr, in der Halle Nord die Nachholpartie gegen den Vorletzten TuS Lintorf (4:16). Das Spiel wurde Anfang Dezember abgesagt, weil Lintorf wegen des heftigen Schneefalls die Fahrt nach Wesel nicht riskieren wollte. „Es ist für uns eine absolut richtungsweisende Partie“, sagt der Weseler Trainer Sven Esser. „Nur wenn wir gewinnen, können wir den Anschluss an die Nichtabstiegsränge herstellen.“

Die HSG könnte mit einem Sieg nicht nur den Tabellenplatz mit dem Gegner tauschen, sondern den Abstand zum rettenden Ufer auf einen Punkt verkürzen. „Und dann blieben noch 15 Saisonspiele“, so Esser, der wiederum weiß, dass eine Heimniederlage im Duell der Kellerkinder nur schwer zu korrigieren wäre. Zumal das Jahr 2017 mit einer Enttäuschung für sein Team endete. Zum Abschluss gab es eine 29:31-Niederlage gegen den ebenfalls abstiegsgefährdeten SV Neukichen. „Über die Feiertage haben wir nicht über Handball nachgedacht und hoffentlich die Köpfe frei bekommen“, sagt Esser.

Bis auf Christoph Heffels (Urlaub) können die Weseler in Bestbesetzung antreten. Esser erteilt allen Überlegungen, die erfahrenen Spieler, die im Sommer zurückgetreten sind, zu reaktivieren, eine deutliche Absage. „Von diesen Akteuren ist aktuell niemand im Training“, so der Coach. „Wenn wir jemanden aus dem Ruhestand holen, wird meine Mannschaft nicht zwangsläufig besser. Das wäre das falsche Signal. Ich halte mein Team für stark genug, aus eigenen Kräften da unten herauszukommen.“

Seit Dienstag ist die HSG wieder voll im Training, nachdem zwischen den Feiertagen nur eine lockere Einheit auf dem Programm gestanden hatte. Für Esser geht es im Abschlusstraining am heutigen Freitag darum, „wieder in den Wettkampfmodus umzuschalten“. Er hofft mit seinen Spielern, dass die Mannschaft am Sonntag von vielen Fans unterstützt wird. „Es würde vor allem den jungen Akteuren guttun, wenn der Zuschauerzuspruch entsprechend hoch wäre.“

Dass Sven Esser zum Saisonende als Coach bei der HSG aufhört, ist seit längerer Zeit klar. Welches Team der 41-Jährige in der kommenden Spielzeit trainieren wird, ist noch ungewiss. Fest steht, dass der zweifache Familienvater eine neue Aufgabe sucht. „Da wird sicherlich irgendetwas passieren“, sagt Esser. „Denn auch nach fast 25 Jahren auf der Bank kribbelt es noch.“