HSG verliert in der Schlussphase die Nerven

TV Angermund – HSG 26:24 (12:11)

Sieben Minuten vor dem Ende sieht sich der TV Angermund nach drei HSG-Toren in Folge zu einer Auszeit gezwungen. Zu diesem Zeitpunkt führt die HSG mit 23:22 und sieht sich gegen den Tabellenzweiten aus der Landeshauptstadt auf der Gewinnerstraße. Doch in der Schlussphase flattern der HSG die Nerven. Es gelingt nur noch ein Tor.

Lediglich in der Anfangsphase sah es nach einer Neuauflage des Hinspiels aus, das der Favorit aus Düsseldorf mit 29:16 deutlich für sich entschieden hatte. Doch der Schock von damals ist nach einer starken Hinserie der HSG, die auf Platz vier abgeschlossen werden konnte, längst überwunden. So drehte man ein 5:2 (10.) binnen fünf Minuten in ein 5:6 (15.). Lediglich die erste Welle identifizierte den Gastgeber als absolutes Spitzenteam der Liga, denn standen die Rot-Weißen einmal in der geordneten Deckung, bissen sich die Düsseldorfer die Zähne aus. Fehlten bei der unnötigen 28:30-Niederlage in Lintorf in Fyn Walla und Michael Steffens noch beide Kreisläufer sowie wichtige Abwehrstützen, konnte Trainer Sven Esser nun personell wieder aus dem Vollen schöpfen. Dennoch wollte den Hansestädtern in Durchgang eins keine Führung mehr gelingen, weil im Angriff häufig die Abstimmung fehlte. Zudem fanden die Weseler wie schon im Hinspiel in Matthias Jakubiak, den wohl besten Keeper der Liga, ihren Meister. Bedrängte oder halbherzige Abschlüsse stellten für den Zwei-Meter-Hünen kein Problem dar, sodass stets nur die besten Wurfpositionen zum Erfolg führten. So egalisierten sich beide Teams bis in die Schlussphase hinein. Ein 16:16 (38.) verwandelten die Hausherren in teilweise doppelter Überzahl in ein 19:16 (43.). Immer wieder durch Zeitstrafen aus dem Tritt gebracht, gelang der HSG erst mit dem 23:22 (53.) wieder die Führung. Doch in der Schlussphase trifft die HSG zu viele falsche Entscheidungen und muss den an diesem Tag durchaus schlagbaren TV Angermund wieder an sich vorbeiziehen lassen.

So gehen die Hansestädter am Freitag den 03.02. mit zwei ebenso knappen wie vermeidbaren Niederlagen in das Derby gegen Dinslaken (20:15 Uhr; Halle Nord). Der zuvor punktgleiche Lokalrivale konnte sich durch das 28:27 gegen den TSV Aufderhöhe zwar auf zwei Punkte absetzen, doch wird ihm die deutliche 17:25-Pleite aus dem Hinspiel noch in guter Erinnerung sein. Motivation und Leidenschaft sollten demnach auf beiden Seiten stimmen.

HSG: A. Schnier; Borowski, Heffels, Walla (1), Fehlemann (2), Kalus, Da. Weber (3), Rühl, Möhle (2), Steffens (1), Do. Weber (3), C. Schnier (5), Weghaus (1), Gorris (6/1).