HSG Wesel fährt mit Respekt in die Landeshauptstadt

Presse, NRZ 27.01.2017

Die HSG Wesel muss in der Handball-Oberliga beim TV Angermund antreten. Auf die Gäste wartet beim Tabellenzweiten eine schwere Aufgabe.
Wenn am Samstag um 18.15 Uhr die Partie zwischen dem TV Angermund und der HSG Wesel in Düsseldorf startet, dann dürfen sich die Zuschauer auf ein Spitzenspiel in der Handball-Oberliga freuen. Der Gastgeber steht auf dem zweiten Platz. Aufsteiger HSG Wesel befindet sich nach einer erfolgreichen Hinserie auf dem vierten Rang. Zumindest auf dem Papier stehen sich dann zwei fast ebenbürtige Gegner gegenüber.

Doch dem ist nicht so. „Wir fahren da nicht unbedingt als Favorit hin“, formuliert es Trainer Sven Esser mit einem leicht ironischen Unterton. Obwohl der TV Angermund gerade einmal drei Zähler mehr als Wesel auf dem Punktekonto verbuchen kann, dürfte die Aufgabe zum Beginn der Rückrunde in der Landeshauptstadt für die HSG sehr schwer werden.

Auf dem Papier ist die Partie ein Spitzenspiel

Fast zu perfekt lief für die Mannschaft von Sven Esser die Hinrunde. „Das ist eine schöne Momentaufnahme, dass wir da oben stehen“, erklärt der Coach. Doch dies könne sich auch schnell ändern. „Wer haben schwere Spiele vor uns. Wenn wir da mal drei oder vier in Serie verlieren, sieht das schnell ganz anders aus in der Tabelle.“

Doch nun sind die Blicke von ihm und seinem Team erst einmal nach vorn gerichtet. „Wir müssen uns ein bisschen etwas einfallen lassen und besser spielen als im Hinspiel. Dann sehen wir ja, was dabei herauskommen wird“, fasst Esser die Lage zusammen.

Philipp Müngersdorf fällt verletzungsbedingt aus

Nicht die besten Erinnerungen hat die HSG Wesel an das erste Heimspiel zum Saisonauftaktin der Oberliga. Da gab es beim 16:29 reichlich Prügel. „Viel schlechter als damals können wir eigentlich nicht spielen“, möchte Esser diesen Auftritt lieber ganz schnell abhaken.

Personell kann der Trainer bis auf die Langzeitverletzten aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Philipp Müngersdorf kann wegen eines Hexenschusses nicht auflaufen. „Gut, dass Fin Walla und Michael Steffens in der Defensive wieder mit dabei sind“, hofft Sven Esser auf eine starke Abwehrleistung. Die beiden Akteure hatten zuletzt aus privaten Gründen gefehlt. „Angermund spielt ein hohes Tempo, hat ein gutes Kreisläufer- und Rückraumspiel. Da kommt uns die Verstärkung sehr gelegen.“

Stimmung im Team ist trotz 28:30 in Lintorf gut

Trotz der knappen und unnötigen Niederlage am vergangenen Wochenende beim 28:30 in Lintorf scheint die Stimmung im Team gut zu sein. „Die Niederlage schmerzt natürlich. Wir konnten aber durch die starke Hinrunde viel Selbstvertrauen tanken. Wir haben Respekt vor Angermund. Doch wir fahren natürlich nicht dorthin und leisten keine Gegenwehr.“ Parallel zum sportlichen Geschehen steht immer noch nicht fest, ob Trainer Sven Esser bei der HSG dauerhaft verlängern wird. „Jetzt spielen wir erst einmal Handball und dann setzen wir uns nächste oder übernächste Woche zusammen und überlegen mal, wie es weitergehen wird“, blickt der Trainer nach vorn. „Gegen Angermund müssen wir eine gute Leistung abrufen.“ Keine Frage: Denn die HSG hat nach der derben Hinspielschlappe mit dem TV noch eine Rechnung offen.

VORFREUDE AUF DAS DERBY GEGEN DINSLAKEN

Höchst anspruchsvoll geht es nach dem Spiel gegen den Tabellenzweiten Angermund für die HSG Wesel in der nächsten Woche weiter. Am kommenden Freitag steigt um 20 Uhr im Schulzentrum Nord das mit Spannung erwartete Derby zwischen der HSG Wesel und dem Tabellennachbarn MTV Dinslaken.