Niederlage gegen Issum 13:7
Nach unserem mehr als gelungenem Auftritt beim TUSEM Essen stand am Sonntagmorgen das Ligaspiel in Issum an. Hochmotiviert und bester Dinge kamen wir an, das Warmmachen war super, die Stimmung auch. Alles lief nach Plan, bis zum Anpfiff. Dann standen wir einer „stabilen“ (so die wohlwollende Interpretation eines Zuschauers) gegenüber. Da war kein Durchkommen, wir haben auch noch nie trainiert, gegen eine geschlossene Deckung anzugreifen. Somit sind unsere „nur“ sieben Tore weder verwunderlich noch schlecht; wer in der Halle war, hat gesehen wie „engagiert“ (so der wohlwollend formulierende Schreiber dieser Zeilen) unsere Gastgeber in der Abwehr zu Werke gingen. Hinzu kam enormes Pech bei den Würfen, wobei wir auch nur exakt siebenmal frei werfen konnten, jeder andere Wurf wurde durch die Verteidiger gestört. Kritik an unserer Mannschaft ist also nicht nur unangebracht, sie ist unsinnig. Und wer in der Halle war, hat gesehen, wie sich die Kinder immer wieder bemüht haben, ein Tor zu erzwingen. Jedes Mal scheiterten wir an der „stabilen“ und „engagierten“ Abwehr. Trotzdem hat sich niemand entmutigen lassen, sondern es wurde immer weiter versucht. Kompliment!
Dreizehn Gegentore! Wer unsere Mannschaft kennt, der weiß, dass wenn man eine Schwäche finden will, diese in der Defensive zu finden ist. Nicht, weil unsere Kinder nicht verteidigen können, sondern weil wir das nicht trainieren. Deshalb nicht, weil es hier Vorgaben gibt, wie in den verschiedenen Altersklassen gedeckt werden muss. F- und E-Jugend offene Manndeckung, D-Jugend 3:3, C-Jugend weiß ich nicht, wird sich aber wohl noch ändern, bis wir so weit sind, daher will ich das gar nicht wissen. Was soll ich den Kindern jetzt beibringen, von dem ich genau weiß, in einem Jahr muss ich ihnen was anderes beibringen? Wir decken instinktiv, und das nicht schlecht, sonst würden wir ja nicht als jüngerer Jahrgang in der höheren Gruppe spielen. Wir haben Stellungsspieler, wir haben Lauerspieler die den Ball erobern, und wir haben regelrechte Abwehrtiere. Ich bin damit sehr zufrieden!
Auf den ersten Blick haben wir ein Problem im Tor. Gegen Schermbeck präsentiert sich der eine als Boss, gegen Issum tun die beiden anderen es ihm gleich. Drei Bosse! Würden wir in Chicago leben, gäbe es jetzt einen „Krieg der Bosse“. Der zweite Blick lohnt, unsere Bosse halten zueinander, machen sich gegenseitig heiß und freuen sich über jeden gehaltenen Ball des anderen. Handballtorhüter sind bekloppt, das weiß ich, aber so bekloppt geile Typen wie unsere habe ich noch nicht erlebt.
Also das Ergebnis vergessen und stolz auf die Truppe sein, so jedenfalls mein Fazit nach einem tollen Handballwochenende.
Es spielten
Im Tor: Jannis, Anna, Jan Kuno, Hanna, Tom, Darian, Henning, Benno, Elia, Cruz, Jan