Presse, RP 13.03.2019
Der reaktivierte Handballer hat dem Verbandsligisten HSG Wesel am vergangenen Wochenende zweimal ausgeholfen. Im Spiel gegen den TuS Treudeutsch Lank erzielte er sieben Treffer. Weitere Einsätze kann sich der 36-Jährige durchaus vorstellen.
Die
Erleichterung war groß im Lager des Handball-Verbandsligisten HSG Wesel.
Sechsmal in Serie hatte das Team zuvor verloren. Im wichtigen Heimspiel
gegen den TuS Treudeutsch Lank feierte das Team am Sonntag aber das
Ende der langen Durststrecke. Großen Anteil am 33:20-Erfolg hatte dabei
auch ein Akteur, der seine Handballschuhe eigentlich vor zwei Jahren an
den Nagel gehängt hatte.
Björn Fehlemann, der schon am Freitag beim 21:33 gegen die HSG RW Oberhausen TV erstmals wieder mitgewirkt hatte, erzielte gegen Lank beachtliche sieben Tore. „Dass es so gut laufen würde, habe ich auch nicht gedacht, aber das ganze Team hat an diesem Tag sehr gut getroffen. Und hinten im Mittelblock haben Daniel Weber und Nedim Pobric den Lanker Rückraumschützen wirklich stark Paroli geboten“, sagt Fehlemann, der seine Rolle auf keinen Fall überbewerten will.
InfoHSG liegt drei Punkte vor der Abstiegszone
Tabellensituation Nach
dem Sieg gegen Treudeutsch Lank hat die HSG Wesel als Drittletzter
wieder drei Zähler Vorsprung auf den dahinter rangierenden SV Straelen
auf dem ersten Abstiegsplatz. Der TV Korschenbroich II ist mit nur drei
Zählern abgeschlagenes Schlusslicht.
Schon vor einigen Wochen war HSG-Teammanager Christian
Weber mit der Frage auf den Linkshänder zugekommen, ob er nicht an
diesem Doppel-Spieltag zweimal bei den abstiegsbedrohten Weselern
aushelfen könne. „Die HSG ist mein Heimatverein. Ich musste nicht lange
überlegen und habe nach zehn Minuten zugesagt“, sagt Fehlemann.
Seit seinem
Abschied vor zwei Spielzeiten hält er sich mit etwas Kraftsport im
Studio fit. Seit kurzem betreibt er mit Windsurfing noch ein weiteres
Hobby. Einen Handball hatte er allerdings schon lange nicht mehr in der
Hand. Einige wenige Trainingseinheiten mussten reichen, um sich wieder
auf dem Parkett einzufinden. Und das gelang Björn Fehlemann
offensichtlich richtig gut. „Meine Knie knirschen mittlerweile, als wäre
da ein Sack Murmeln drin“, sagt der Polizist, der bei der Kripo in
Wesel arbeitet. „Viele schaffen den Absprung nicht, bevor ihre Knochen
ganz kaputt sind. Dem wollte ich mit meinem Rücktritt damals auch
entgegenwirken.“
Bei den zwei Einsätzen am vergangenen Wochenende muss
es aber nicht bleiben. Der 36-Jährige, der von 2009 bis 2011 auch zwei
Jahre für den TV Jahn Hiesfeld in der Oberliga auflief und später nach
seiner Rückkehr auch mit der HSG den Aufstieg in diese Klasse schaffte,
will sich nicht verbindlich festlegen. Am kommenden Sonntag ist der
halbrechte Rückraumspieler auf jeden Fall verhindert. „Ich kenne nicht
jeden Gegner, bin aber überzeugt, dass das Team gut genug besetzt ist,
um die Klasse zu halten“, sagt Fehlemann. Dass jedoch nicht nur seine
Würfe, sondern vor allem auch seine langjährige Handball-Erfahrung der
manchmal noch recht ungestüm und naiv agierenden HSG guttun kann, liegt
auf der Hand. „Ruhe reinbringen. Das kann ich“, sagt der 36-Jährige.