RP, 31.01.2014
Wesel. Handball: Spitzenreiter will gegen den Vorletzten SV Schermbeck etwas für das Selbstvertrauen tun.
Von Joachim Schwenk
Das Rennen um die Meisterschaft in der Handball-Landesliga schien schon ein Langeweiler zu werden. Die HSG Wesel wurde mehr als ein Drittel der Saison dem Ruf eindrucksvoll gerecht, der klare Titelfavorit zu sein. Das Team von Trainer Sven Esser gewann die ersten zehn Spiele bis zur Winterpause deutlich. Doch seitdem ist nichts mehr, wie es einmal war. Tabellenführer HSG hat die Souveränität fast komplett eingebüßt, die ihn anfangs ausgezeichnet hat. Er verlor 2014 die Heimpartien gegen die HSG Oberhausen II (27:36) sowie den SC Bottrop (26:27) und bekleckerte sich auch beim 38:32-Sieg beim Drittletzten TuS Alstaden nicht mit Ruhm. Die Folge: Der Vorsprung vor den Verfolger TSV Bocholt und TV Issum ist auf einen beziehungsweise zwei Punkte geschmolzen.
Für Esser ist der Leistungsabfall ein Rätsel. „Die Winterpause hat uns komplett aus dem Rhythmus gebracht. Warum das so ist, weiß ich nicht“, sagt er vor dem Auftakt der Rückrunde, bei dem die HSG einiges für das zuletzt arg ramponierte Selbstvertrauen tun will. Der Spitzenreiter (22:4-Punkte) geht morgen, 18 Uhr, in der Halle Nord II als haushoher Favorit ins Duell der Nachbarn gegen den Vorletzten SV Schermbeck (2:24).
Esser nimmt diese Rolle selbstverständlich an. „Doch wir müssen uns schon steigern, damit das keine Zitterpartie wird“, sagt der Coach. Das trifft erst recht auf die dann folgenden Wochen zu, in denen es gegen den VfL Rheinhausen (4.), TSV Bocholt (2.), HC TV Rhede (6.) und TV Issum (3.) geht. „In diesen Partien könnte eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft fallen“, sagt Esser. Er bangt gegen den SVS um den Einsatz mehrerer Akteure. Heiko Kreilkamp plagt eine Rückenverletzung. Michael Nölscher, Björn Fehlemann, Jonathan Reinartz und Stefan Haase sind erkrankt.
Rene Hoffmeister, Trainer des SV Schermbeck, geht im Gegensatz zu seinem Gegenüber recht entspannt in die Partie. „Das ist das leichteste Spiel der Saison für uns. Wir haben überhaupt nichts zu verlieren. Der Gegner steht dagegen ganz gut unter Druck“, sagt Hoffmeister. Das Ziel seines Teams sei es, den Favoriten ein bisschen zu ärgern und die zu erwartende Niederlage in Grenzen zu halten. Der SVS muss auf Daniel Böwing verzichten, der am Sonntag bei der Niederlage in Issum einen Bruch der Augenhöhle erlitt. Zudem ist Moritz Schmäing (privat verhindert) nicht dabei.
Quelle
Rheinische Post 31.01.2014
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/wesel/sport/hsg-wesel-klarer-favorit-im-duell-der-nachbarn-aid-1.4001623