HSG Wesel in der Breite gut aufgestellt
Die HSG Wesel will’s diesmal besser machen als bei ihren beiden vorherigen Aufstiegen in die Handball-Verbandsliga. Da gab’s nur kurze Auftritte von zwei Jahren beziehungsweise einer Spielzeit in der Liga. Jetzt hat die HSG zum dritten Mal seit 2006 den Sprung in die Klasse geschafft, die sie nur allzu gerne zu ihrem Zuhause machen würde. „Unser eigentlicher Anspruch ist es, in der Verbandsliga zu spielen. Ich hoffe, dass es wir es jetzt schaffen, uns in dieser Klasse zu etablieren“, sagt Geschäftsführer Michael Hillig.
In einer Hinsicht stehen die Chancen, das Ziel zu erreichen, ungleich besser als bei den beiden letzten Auftritten in der Klasse. Denn da war der Kader der HSG so dünn besetzt, dass die Mannschaft den Ausfall wichtiger Spieler nicht verkraften konnte. Das war ein Grund dafür, dass es schnell wieder runter in die Landesliga ging. „Jetzt sind wir in der Breite so gut aufgestellt wie schon seit langer Zeit nicht mehr“, sagt Trainer Sven Esser. Nicht nur, dass alle Akteure des Meister-Teams geblieben sind. „Wir haben uns gezielt in den Bereichen verstärkt, wo wir noch Leute benötigt haben. Jetzt ist jede Position zumindest doppelt besetzt. Wir sind deshalb in der Lage, den Ausfall wichtiger Spieler zu verkraften“, sagt der Coach.
In Pascal Prchala, der vom Landesligisten HSV Dümpten kommt, ist ein Akteur für die sogenannten einfachen Tore aus dem Rückraum neu im 16-köpfigen Kader. Routinier Oliver Rühl, der zuletzt für den Dünnwalder TV in der Oberliga spielte, ist eine enorme Verstärkung für die Abwehr. Und Fyn Walla, der nach einer Auszeit wegen seines Studiums wieder zur Verfügung steht, ist eine Alternative zu Kreisläufer Michael Nölscher und hat ebenfalls große Stärken bei der Defensivarbeit. „Wir haben jetzt viele Optionen“, sagt der Coach. Er sieht seine Mannschaft auch in einem anderen Punkt viel besser als bei den letzten Gastspielen in der Verbandsliga aufgestellt. „Wir haben viel Erfahrung im Kader. Fast alle Akteure haben schon in der Verbandsliga oder sogar in höheren Klassen gespielt.
Deshalb ist die Zuversicht groß, das Ziel zu erreichen, das Esser für die neue Saison für angemessen hält. „Im ersten Jahr in einer höheren Liga geht’s nur darum, die Klasse zu halten“, sagt er. Die Aufgabe ist schon jetzt etwas leichter geworden. Denn der Hülser SV hat sein Team zurückgezogen. Deshalb gibt’s nur noch einen direkten Absteiger aus der Liga. „Wir sollten aber sehen, dass wir wenigstens zwei Mannschaften in der Tabelle hinter uns lassen, um einer eventuellen Relegation aus dem Weg zu gehen“, sagt der Coach.
Mit der Vorbereitung auf die in neun Tagen mit der Begegnung bei der Turnerschaft Lürrip beginnende Saison ist Sven Esser „im Großen und Ganzen zufrieden“. Ein Nachteil ist allerdings gewesen, dass er noch nicht einmal mit dem kompletten Kader trainieren konnte. Deshalb fehlt es gerade in der Offensive noch an der nötigen Feinjustierung. Esser monierte zuletzt nach Testpartien, dass seine Mannschaft im Angriff nicht geduldig genug auf ihre Chance wartet. „Doch da wird die Zeit für uns spielen. Nach den ersten drei Begegnungen haben wir wegen der Herbstferien noch einmal eine vierwöchige Pause. Da können wir einiges aufholen“, sagt Sven Esser.
Quelle
Rheinische Post, 05.09.2014