HSG entführt Punkt aus Vorst
TV Vorst – HSG 23:23 (9:10)
Hätte jemand der HSG vor der Partie beim Oberliga-Absteiger TV Vorst einen Punktgewinn zugesagt, hätte diesen wohl jeder Akteur freudig angenommen. Nach gespielten 60 Minuten wäre für die hoch motivierten Hansestädter sogar mehr drin gewesen, lag man doch 50 Minuten lang stets mit einem oder zwei Treffern in Front.
Lediglich in der nervösen Anfangsphase, als beiden Mannschaften deutlich anzumerken war, dass es sich um das erste Saisonspiel handelt, führten die Hausherren (3:2, 8.). Dann gingen die Rot-Weißen voran (4:3, 10.) und gerieten in der Folge nicht mehr in Rückstand. Einen entscheidenden Vorteil konnte sich die HSG jedoch nie herausspielen, weil man im sich im Angriff an der cleveren und äußerst unangenehmen 5:1-Deckung des Gegners aufrieb. Jedes Tor musste beinhart erkämpft werden, was die HSG zumeist durch eine Isolation der Halbspieler Cedric Schnier und Björn Fehlemann schaffte, die konsequent in die Eins-gegen-Eins-Kämpfe geschickt wurden. Unter hohem Kraftverschleiß mussten diese Kämpfe jedoch zudem in der Abwehr angenommen werden. Der Ausfall des privat verhinderten Fyn Walla ließ Björn Fehlemann in den Mittelblock neben Deckungsriese Rühl rücken. Beide harmonisierten prächtig und hielten den Deckungsverbund über die komplette Spielzeit zusammen. So musste auch der Gegner für jedes Tor hart arbeiten. Kam dann doch einmal ein Wurf durch, fand sich der Gegenspieler im Duell mit Torwart-Neuling Adrian Schnier wieder, welcher seine Farben in Durchgang eins, trotz Erkältung, mit etlichen starken Paraden im Spiel hielt und auch in Durchgang zwei den entscheidenden Ausschlag gab. Mit der sicheren Deckung im Rücken konnte die HSG organisiert nach vorne spielen, wobei das Tempospiel unter der kraftraubenden Zweikampfführung litt. So fehlte im Angriff häufig die Dynamik und letzte Konsequenz. Möglicher Knackpunkt der Partie war die 48. Minute, als die HSG beim Stande von 17:19 zwei Hundertprozentige vergab und so statt einer Drei-Tore-Führung den 20:20-Ausgleich (51.) hinnehmen musste. Zwar zog man erneut auf 22:20 (55.) davon, verpasste es aber auch in dieser Phase den Sack zu zumachen. Der erneute Ausgleich zum 23:23, 90 Sekunden vor Schluss brachte die HSG in die unglückliche Lage, die Zeit mit dem letzten Angriff nicht herunterspielen zu können. Nach drohendem Zeitspiel blieb der Wurfversuch in der Vorster Abwehr hängen und der Oberliga-Absteiger hatte seinerseits die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Doch die rot-weiße Deckungswand hielt stand und sicherte den verdienten Punktgewinn.
Auch die kommenden Aufgaben haben es in sich. Nach dem Heimspiel gegen TV Krefeld-Oppum am kommenden Wochenende (So, 17:00 Uhr) steht die Auswärtsfahr nach Lank an. Beide Mannschaften gehören wie Vorst zum Favoritenkreis um den Aufstieg.
HSG: Busjan, Adrian Schnier; Timmermann (1), Borowski, Cedric Schnier (7/1), Matthias Kalus, Daniel Weber (2), Fehlemann (6), Domenik Weber (2), Heffels (1), Herrmann, Rühl, Gorris (4/3).