HSG Wesel steht unter Erfolgsdruck

Presse, RP 2.2.2018

Handball: Der abstiegsbedrohte Oberligist hat am Sonntag den Tabellensechsten TV Aldekerk II zu Gast. HSG-Trainer Sven Esser hofft, dass seine Spieler sich endlich für die zuletzt guten Leistungen belohnen. Von Arnulf Beckmann

Mit gemischten Gefühlen sieht Sven Esser, Trainer des Handball-Oberligisten HSG Wesel, der kommenden Begegnung entgegen. Der Coach steht mit seinen Spielern am Sonntag um 16 Uhr vor der anspruchsvollen Aufgabe, vor heimischer Kulisse gegen die Zweitvertretung des TV Aldekerk zu bestehen. Und auch wenn der Kontrahent aus dem niederrheinischen Grenzgebiet mit 16:12-Zählern bislang eine deutlich bessere Saison gespielt hat als der Gastgeber, sind aus Sicht der Heimmannschaft zwei Punkte Pflicht. Anderenfalls ist das rettende Ufer – in diesem Fall Platz 14 – schon bald in unerreichbarer Ferne. „Wir müssen allmählich den

Bock mal umstoßen“, so Esser. „Mit jeder weiteren Niederlage wird die Situation für uns schwieriger.“

Die Ausgangslage für die HSG ist beim Blick auf die Tabelle ohnehin schon prekär. Nach den jüngsten drei Niederlagen in Folge beträgt der Abstand zum ersten Nicht-Abstiegsplatz inzwischen fünf Punkte. Wie groß dieser Rückstand tatsächlich ist, verdeutlicht der Umstand, dass Essers Team in 14 Begegnungen gerade einmal fünf Zähler erbeuten konnte.

Der Erfolgsdruck ist mittlerweile immens. „Wir brauchen dringend eine Serie“, sagt der Coach. „Und da könnte ein Erfolgserlebnis gegen Aldekerk positive Energien freisetzen.“ Das wird auch nötig sein, denn mit dem Gast stellt sich ein Aufsteiger in Wesel vor, der sich bislang solide durch die Saison gespielt hat und zudem gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel punkten konnte. Die Aldekerker Reserve präsentierte sich in der ersten Saisonhälfte als eingespieltes und gefestigtes Team, das zudem in Christopher Tebyl den erfolgreichsten Werfer in der Oberliga Niederrhein in seinen Reihen hat. Dennoch ist Esser davon überzeugt, dass „da am Sonntag was geht“.

Dass die HSG selbst gegen Spitzenteams mithalten kann, hat sie trotz der Niederlagenserie in den vergangenen Spielen gezeigt. Die Mannschaft trat selten wie ein Absteiger auf, die Ergebnisse waren stets knapp. Esser: „Wir haben am Ende lediglich vergessen, uns zu belohnen, weil wir in jeder Partie unsere Schwächephasen hatten.“

Das nagt natürlich am Selbstvertrauen der HSG-Akteure. Andererseits: Die jüngsten Resultate legen die Vermutung nahe, dass sich die Spieler noch längst nicht aufgegeben haben. Auch, so der Coach, weil die Bereitschaft, den Abstiegskampf anzunehmen, zu einhundert Prozent gegeben sei. Daran, und dass die Mannschaft gegen Aldekerk in Bestbesetzung antreten kann, macht Sven Esser seine Zuversicht fest.

„Und wenn uns die Fans d zahlenmäßig noch mehr unterstützen, dann werden wir in diesem schwierigen Match auch bestehen können.“