Deutschland ist Europameister! HSG ist plötzlich Vierter.
TV Krefeld Oppum – HSG 24:25 (16:15)
Durch einen Sensationssieg beim Tabellenzweiten TV Krefeld Oppum ist die HSG auf den vierten Rang und somit einen direkten Aufstiegsplatz geklettert. Allerdings stehen nur zwei Punkte zwischen ihr und Platz neun, weshalb die Tabellensituation nur eine Momentaufnahme darstellen kann.
Wie schon in vielen Spielen zuvor kam die Mannschaft von Trainer Sven Esser eher schleppend ins Spiel. Einfache Passfehler und ungenaue Torabschlüsse verhalfen dem von Beginn an hellwachen Gegner zu einer 5:2-Führung (8.). Diese behaupteten die Hausherren in einer flotten ersten Hälfte bis zum 14:10 (22.), weil der Mittelblock Rühl/Walla, im Gegensatz zu Lemke/Pekeler, kein Mittel gegen das Spiel mit dem Kreis fand. Diverse Bälle fanden den Weg in die Hände der beiden robusten Oppumer Kreisläufer à la Aguinagalde. Doch die HSG stünde nicht dort, wo sieht steht, wenn sie nicht diese besonderen Phasen im Spiel hätte. Innerhalb von fünf Minuten glich man zum 14:14 (27.) aus und hatte sogar die Chance zur Führung. Doch zu häufig scheiterte man am quirligen Torhüter. Zur Pause hatten die Hansestädter dennoch den Plan erfüllt, das Spiel möglichst lange offenzuhalten, wusste man doch um die Schwäche des Gegners, in knappen Schlussphasen den Kopf zu verlieren. So hatte man auch in der letzten Saison gegen die favorisierten Oppumer nach hektischen Schlussphasen zweimal einen Punkt ergaunert.
Durchgang zwei begann wie der erste, die HSG schien nicht ganz hellwach und ließ den Gegner wieder auf 20:16 (37.) davoneilen. Doch nun wurde die mittelmäßige Weseler Wurfquote von einer gewohnt bärenstarken Deckungsweise aufgefangen. Die Pässe an den Kreis wurden in europameisterlicher Manier unterbunden und auch Torhüter Adrian Schnier avancierte zum Wolff. So ließ man in den letzten zwanzig Spielminuten nur noch vier Treffer zu. Eine Stärkephase (20:21; 45.) und eine Schwächephase (24:21; 53.) später sah man sich nach großem Kampf schon einer Niederlage nahe. Doch eine Minute vor Schluss gelang den Rot-Weißen erneut der Ausgleich (24:24; 59.). In Unterzahl hätten die Hausherren nun den letzten Angriff ausspielen können, um doch noch den Siegtreffer zu erzielen, doch Trainer Ljubomir Cutura wechselte in Minute 59:30 einen nicht spielberechtigten Spieler ein. Als dem Kampfgericht dies auffiel und folgerichtig den Wechsel des Ballbesitzes und eine Zeitstrafe gegen die Oppumer Bank veranlasste, waren noch wertvolle zehn Sekunden auf der Hallenuhr und die HSG in Ballbesitz und doppelter Überzahl. Scheinbar seelenruhig spielte man Dominik Weber auf Rechtsaußen frei, der eiskalt und in buchstäblich letzter Sekunde in Reichmann-Manier einnetzte.
So darf die HSG an den Aufstiegsplätzen in die Oberliga schnuppern, sieht sich jedoch mit der halben Liga auf Augenhöhe. Das Rennen um den Aufstieg wird, so viel scheint sicher, bis zuletzt spannend bleiben und die HSG kann es ohne den großen Druck angehen. Richtungsweisend dürfte das Heimspiel gegen die punktgleiche TuS Treudeutsch Lank am 14.02. in der Halle Nord II sein.
HSG: A. Schnier, Busjan; Timmermann, Borowski (2), Fehlemann (7), C. Schnier, Daniel Weber, Walla (2), Rühl, Dominik Weber (5), Gorris (9/4).