HSG Wesel geht Aufstiegsrennen ohne Druck an
NRZ, 12.2.2016
Im Meisterschaftsspiel Nummer eins nach dem sensationellen EM-Titelgewinn der deutschen Handball-Nationalmannschaft in Polen hofft die HSG Wesel nicht nur auf den einen oder anderen Zuschauer mehr, sondern auch auf die Fortsetzung ihres eigenen Laufs. 9:1 Zähler haben die Rot-Weißen in ihren letzten fünf Partien in der Verbandsliga eingefahren und sich damit auf Rang fünf vorgearbeitet. Ihre 17:13 Punkte und die Tordifferenz von plus zwölf würden auf den ersten Blick sogar für Rang vier reichen. Doch diesen belegt durch den besseren direkten Vergleich nach dem 29:26-Sieg im Hinspiel die punktgleiche TuS TD Lank. Und eben diese Treudeutschen sind am Sonntag (17 Uhr) in der Halle Nord zu Gast.
„Wenn man sich anguckt, wie eng es in der Tabelle zugeht, wäre es sicherlich stark übertrieben, von einem Endspiel um Platz vier zu sprechen“, sagt HSG-Trainer Sven Esser. „Aber wir haben uns diese tolle Ausgangsposition, die vor der Saison gerade nach dem Umbruch im Sommer hier jeder unterschrieben hätte, hart erarbeitet und wollen alles dafür tun, um weiterhin so weit oben dabei zu sein.“
Wie viele Mannschaften aufgrund der anstehenden Ligen-Umstrukturierung in die Oberliga aufsteigen werden, dürfte erst am letzten Spieltag feststehen. Doch selbst dem Tabellenfünften winkt weiterhin eine Relegation. „Viele Teams hatten vor der Saison das Ziel Oberliga ausgegeben, wir nicht“, erinnert Esser. Deshalb könne seine Mannschaft auch befreit aufspielen und damit seiner Rolle als unangenehmer Gegner weiterhin gerecht werden.
Drei richtungsweisende Partien
Dabei sieht der HSG-Coach seine Truppe selbst in eigener Halle gegen Treudeutsch Lank als Underdog. Aber diese Ausgangslage gefalle den Weselern. „Im Hinspiel wurden wir noch unter Wert geschlagen. Aber mittlerweile können wir mit einem unheimlichen Selbstvertrauen auflaufen“, erläutert Sven Esser. Er betrachtet den Sieg in Oppum (25:24) schon als Big Point, denn dort gewinne schließlich nicht jeder. „Und warum sollten wir nicht auch gegen Lank gewinnen?“
Fabian Gorris vom MTV Dinslaken umworben
Die hartnäckigen Wechselgerüchte, die sich um Fabian Gorris und den MTV Rheinwacht Dinslaken ranken, sind derzeit wahrlich nicht mehr als Gerüchte. „Es stimmt, dass ich ein Gespräch mit Heinz Buteweg vom MTV hatte. Aber ich habe weder dort noch bei der HSG Wesel für die nächste Saison zugesagt, sondern mir noch Bedenkzeit erbeten“, sagt der umworbene Weseler Rückraumakteur. HSG-Trainer Sven Esser würde Fabian Gorris natürlich weiterhin gerne in den eigenen Reihen sehen. „Ich denke, dass er auch weiß, was er an uns hat“, so Esser.
Trotzdem: Erst nach den kommenden drei Begegnungen – auf Lank folgen für die HSG Wesel der Auftritt beim TV Geistenbeck sowie an einem Freitagabend (26. Februar, 20.15 Uhr) das Derby zu Hause gegen den Spitzenreiter MTV Rheinwacht Dinslaken – glaubt Sven Esser, absehen zu können, wohin die Reise geht. „Wer weiß, wie wir spielen, wenn wir plötzlich irgendwann als Favorit in die Partien gehen, weil wir die große Chance Oberliga dann dicht vor den Augen haben?“
Neben dem selbst auch stark erkälteten Weseler Trainer plagen sich noch weitere HSG-Akteure, wie der von seiner Montage zurückgekehrte Tobias Herrmann, mit einer Erkältung herum. Christoph Heffels ist nach seiner Handverletzung wieder im Training, dürfte am Sonntag aber eher die fast zeitgleich agierende Bezirksliga-Reserve der HSG im Abstiegskampf beim MTV Dinslaken III unterstützen.
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