Favoritenrolle liegt der HSG überhaupt nicht

HSG – TV Korschenbroich II 24:24 (9:11)

Eigentlich wollte die HSG sich mit einem Erfolgserlebnis in die Osterpause verabschieden, um das Saisonfinale mit frischem Mut angehen zu können. Doch gegen den Tabellenelften erleidet der Fünfte einen Rückschlag. Er spielt 55 Minuten mit angezogener Handbremse und behält nur mit großem Glück einen Punkt in Wesel.

Denn noch 150 Sekunden vor Schluss steht es 20:24, die Hansestädter scheinen geschlagen. Nach dem 21:24 durch Dominik Weber öffnet die HSG ihre Abwehr. Dadurch völlig aus dem Konzept gebracht, gelingt den Gästen kein Abschluss mehr und die HSG verkürzt 40 Sekunden vor Schluss auf 23:24. Erneut verpasst der Gast die Entscheidung und in letzter Sekunde sieht sich Christopher Timmermann in guter Abschlussposition – und wird gefoult. Der fällige Siebenmeter wird verwandelt. Durch Kampf und Glück hat die HSG einen Punkt ergaunert.

In den 55 Spielminuten zuvor bot die HSG der schwach besuchten Halle Nord mehr Krampf als Kampf. Von Beginn an bestimmte der körperlich robuste aber äußerst schwerfällige Gegner die Partie und ging über 3:5 (10.) mit 5:8 (20.) in Führung. Die Rot-Weißen bekamen keinen Rhythmus ins Angriffsspiel und bissen sich immer wieder am groß gewachsenen Mitelblock die Zähne aus. Zudem reihte sich ein technischer Fehler an den Anderen, weshalb zur Pause magere neun Treffer zu Buche standen. Dem eindimensionalen Angriffsspiel des Gegners, der lediglich in Person seines Halblinken Gefahr ausstrahlte, war es zu verdanken, dass der Pausenrückstand nicht höher ausfiel. Als die Hausherren sich in Durchgang zwei endlich ins Spiel bissen und nach 40 Minuten erstmalig ausglichen (14:14), schien sich das Blatt endlich zu Gunsten des Favoriten zu wenden. Doch erneut leistete sich dieser unkonzentrierte Abschlüsse sowie Passfehler. Die Gäste zogen erneut auf 17:22 (50.) davon und sahen bereits wie der sichere Sieger aus. Doch der HSG gelingt das Comeback.

Auch wenn die HSG 55 Minuten lang wenig Qualität bewies, kann sie aus der Schlussphase Mut schöpfen. Sie ist stets in der Lage, auch große Rückstände aufzuholen. Das hat sie in dieser Saison mehrfach unter Beweis gestellt. Nach der Osterpause fährt sie zum Tabellenzweiten nach Neukirchen. Hier ist sie in der beliebten Außenseiterrolle.

HSG: Busjan, R. Kalus; Borowski, Heffels (2), Timmermann, Fehlemann (1), Hermann, M. Kalus, Daniel Weber (3), Walla, Rühl, Dominik Weber (4), C. Schnier (3), Gorris (11/2).