Kleinigkeiten entscheiden Spiel zu Ungunsten der HSG
HG LTG/HTV Remscheid – HSG 29:26 (13:12)
Die weite Anreise nach Remscheid war für die HSG zwar nicht von zählbarem Erfolg gekrönt, aber dennoch nicht umsonst. Sie nimmt eine wichtige Erkenntnis aus dem bergischen Land mit an den Niederrhein. Man kann nicht nur mit Gegnern aus der eigenen Verbandsliga-Gruppe mithalten. Die ersten Ergebnisse der Liga und eine Bilanz von 7:5-Punkten nach sechs Spielen zeigen, dass die HSG in der Handball-Oberliga eine gute Rolle spielen kann.
Nach Remscheid reiste man personell arg gebeutelt. Vor allem die rechte Angriffsseite hatte es getroffen. Neben Shooter Björn Fehlemann (Kapsel- und Sehnenriss im kleinen Finger) mussten sich Phillipp Müngersdorf (Grippe) und Christoph Heffels (privat verhindert) kurzfristig abmelden. So trug Dominik Weber nach seiner langen Verletzung bereits zu einem frühen Zeitpunkt viel Verantwortung. Dennoch starteten die Rot-Weißen engagiert, den Treffern der Hausherren erwiderte man bis zum 4:4 (7.) postwendende Ausgleiche. Auch durch die zu Beginn äußerst ruppige Gangart des Gegners ließ sich der umgestellte Rückraum nicht aus der Fassung bringen. Der durch den Ausfall vom zuletzt bärenstarken Fehlemann in den rechten Rückraum gezogene Niklas Weghaus drückte durch sehenswerte Abschlüsse dem Spiel seinen Stempel auf. Erst als man nach einigen unglücklichen Abwehraktionen gleich in dreifache Unterzahl geriet, stockte der Weseler Angriff, sodass sich die Hausherren auf 7:5 (11.) absetzen konnten. Doch abschütteln, ließen sich die Hansestädter nicht. Mit einem formstarken Adrian Schnier im Gehäuse kämpfte man sich heran und verkürzte zur Pause auf 13:12.
Erst nach dem Pausentee fiel das Fehlen Fehlemanns stärker ins Gewicht. Nachdem die HSG die Führung zunächst auf 13:14 zu eigenen Gunsten gedreht hatte, riss im Angriff der Faden. Überhastete Abschlüsse und technische Fehler wurden vom Gegner gnadenlos ausgenutzt und in eine 17:14-Führung (35.) umgewandelt. Durch Kampfgeist und Entschlossenheit blieb man zwar bis in die Schlussphase in Schlagdistanz (20:19; 46, 25:23; 52.), doch erneut leistete man sich schwache vier Minuten, in denen man viel zu überhastet abschloss. Mit dem 29:24 (57.) war das Spiel entschieden.
In den nächsten Wochen wird es für die Hansestädter keineswegs leichter. In Königshof und Aufderhöhe warten zwei Brocken, die als heiße Aufstiegsfavoriten gehandelt werden. Am 13.11. will man dem ungeschlagenen Ligaprimus aus Königshof in der Halle Nord (16:00 Uhr) Paroli bieten.
HSG: A. Schnier; Borowski, C. Schnier (1), Da. Weber (3/1), Möhle, Weghaus (7), Rühl, Walla (2), Steffens (1), Kalus, Do. Weber (2), Gorris (10/1).