HSG Wesel geht als krasser Außenseiter ins Heimspiel

Presse, NRZ 2.11.2017

Handball-Oberligist HSG Wesel trifft am Sonntag auf Borussia Mönchengladbach. Personelle Sorgen erschweren die Aufgabe noch zusätzlich.

Der Druck wächst bei den Oberliga-Handballern der HSG Wesel. Um am Sonntag (16 Uhr, Halle Nord) im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach erfolgreich zu sein, bedarf es schon einer gewaltigen Leistungssteigerung im Vergleich zum Auftritt vor zwei Wochen in Haan. Die Weseler unterlagen damals der gastgebenden DJK Unitas mit 23:35 und waren über die gesamten 60 Minuten chancenlos. „Da haben wir ein schlimmes Spiel gezeigt”, so Trainer Sven Esser, der angesichts der prekären Tabellensituation bei seiner Mannschaft Wiedergutmachung einfordert. Nach sechs Saisonpartien liegt sein Team mit gerade mal drei Punkten lediglich auf dem drittletzten Platz.

Die Aufgabe gegen die Gladbacher wird allerdings nicht einfacher. Auch wenn die Saison aus Sicht des Absteigers bislang wenig zufriedenstellend verlief, geht die aufstiegsambitionierte Borussia als Favorit in die Begegnung. „Wir sind klarer Außenseiter”, so Esser, „aber das ist eine Ausgangsposition, die uns durchaus liegt.” Der Coach baut vor allem darauf, dass der Gast zuletzt immer wieder Schwächephasen zeigte. So beim Auftritt in Wuppertal, als Gladbach überraschend mit 18:22 verlor und dabei 16 Minuten ohne Torerfolg blieb. „Für beide Teams wird es deshalb darum gehen, nach der zweiwöchigen Pause rasch wieder den Rhythmus zu finden“, so Esser.

Esser: „Das ist für uns noch kein Hopp-oder-Top-Spiel”

Dass den Coach personelle Sorgen plagen, macht die ohnehin schwierige Aufgabe nicht leichter. Mit Jörn Hauenstein und Philipp Müngersdorf, die urlaubsbedingt passen müssen, werden dem Team gleich zwei von drei Linkshändern fehlen, so dass Daniel Weber der einzig verbliebene ist. Außerdem ist ein Einsatz von Fabian Gorris mindestens fraglich. Gorris kehrt zwar am Samstag aus seinem Urlaub zurück, ihn plagen aber Achillessehnenprobleme. „Wir werden ein wenig improvisieren und schauen, für was es am Sonntag reichen wird”, so Esser.

Noch bleibt man gelassen bei der HSG, weil gegen Borussia Mönchengladbach keineswegs unbedingt gepunktet werden muss. „Das ist für uns noch kein Hopp-oder-Top-Spiel”, so Esser. Die entscheidenden Begegnungen gegen Teams aus der unteren Tabellenregion folgen dann aber in den nächsten Wochen. Insofern wäre es immens wichtig, den desolaten Auftritt in Haan mit einer engagierten Leistung im Heimspiel am Sonntag vergessen zu lassen.

„Wir müssen in der Abwehr deutlich aggressiver zu Werke gehen und mehr Leidenschaft zeigen”, sagt Esser, der vor allem deutlich mehr Lauf-und Kampfbereitschaft einfordert. „Wäre gar nicht schlecht, wenn schon gegen Gladbach etwas Zählbares herausspringt“, meint Esser und warnt gleichzeitig: „Wir sollten uns nicht ausschließlich auf die Kellerduelle der nächsten Wochen verlassen.”