Zwei Rückkehrer verstärken die HSG Wesel
Presse, RP 19.07.2018
Wesel Matthias Baatz und Florian Jacobi wechseln zum Absteiger aus der Oberliga. Der Kader für die Verbandsliga-Saison ist mit lediglich elf Akteuren aber weiter dünn besetzt. Michael Steffens, der seine Laufbahn eigentlich schon beendet hatte, ist wieder beim Training dabei.
Die personelle Planung bei der HSG Wesel gestaltet sich schwierig – wie nach dem Abstieg aus der Handball-Oberliga kaum anders zu erwarten war. Doch während Teammanager Christian Weber davon spricht, dass „es im Moment noch sehr bitter aussieht“ und es „mit keinem neuen Spieler zu 100 Prozent klar ist“, sieht Trainer Jan Mittelsdorf immerhin schon zwei Neuzugänge beim Verbandsligisten. Und die sind in Wesel keine unbeschriebenen Blätter: Schlussmann Matthias Baatz spielte bis 2011 bei der HSG, Florian Jacobi verließ den Verein im Sommer 2015. Damit umfasst das Aufgebot derzeit elf Spieler.
Geblieben sind aus dem Oberliga-Kader Marius Hünting, Jörn Hauenstein, Philipp Müngersdorf, Niklas Borowski, Nedim Pobric, Daniel Weber und Dominik Weber. Dazu gesellen sich aus der zweiten Mannschaft Dennis Vengels und Petar Popovic. Mit den beiden Neuzugängen – Baatz spielte zuletzt für den SV Neukirchen und davor beim SC Bottrop, von dem Jacobi kommt – ist der Kader allerdings immer noch sehr eng bemessen.
„Die Spieler sind allemal gut genug für die Verbandsliga, aber wir suchen noch weiterhin“, sagt Trainer Jan Mittelsdorf. Er habe sich zusammen mit Teammanager Christian Weber mehr „positive Rückmeldungen erhofft“. An einem Spieler sei die HSG noch dran, „das sieht auch sehr positiv aus“, sagt der Coach. Zwei Akteure für den Rückraum hätte der 39-Jährige noch gerne – Kandidaten gibt es nicht.
Seitdem die Weseler Mitte Juni das Training wieder aufgenommen haben, sind auch die Neuzugänge dabei. Dass er zum jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung immer noch nicht weiß, mit wem er endgültig in der Spielzeit planen kann, ist auch für Jan Mittelsdorf neu. „In der Form habe ich das noch nicht erlebt.“
HSG-Teammanager Christian Weber hat immer wieder festgestellt, dass „wenige Spieler bereit sind, weiter zu fahren. Es ist nicht so einfach, jemanden nach Wesel zu holen.“ Bei der Zusammenstellung des Kaders sei man deshalb „natürlich sehr spät dran“. Zur Not kann sich der neue HSG-Trainer aber auch vorstellen, nur mit zwölf Akteuren in die am Sonntag, 8. September, mit einem Gastspiel bei TuS Treudeutsch Lank beginnende Saison zu gehen. „Wir halten weiterhin Augen und Ohren offen, werden aber nicht Leute auf Biegen und Brechen holen“, sagt Mittelsdorf.
Ein weiterer alter Bekannter nimmt derzeit auch an den Übungseinheiten des Verbandsligisten teil: Michael Steffens, der vor der Saison 2017/18 als 34-Jähriger sein Karriereende angekündigt hatte. „Im Augenblick macht er noch seine eigenen Übungen“, sagt Jan Mittelsdorf. Grund dafür sind massive Knieprobleme. Fest einplanen kann und will der Coach den erfahrenen Kreisläufer deshalb nicht. „Vielleicht können wir ihn Stück für Stück wieder heranführen.“
Bei der Zielsetzung wird die HSG Wesel sicherlich von dem üblichen Reflex eines Absteigers, der oft sofort wieder hoch will, abweichen. „Wir wollen eine Verbandsliga-Mannschaft zusammenstellen, die diese Klasse halten kann“, sagt Teammanager Christian Weber. Der Kader dafür nimmt jetzt langsam Formen an.