Drei Sekunden fehlern der HSG Wesel zum Punkt

Presse, NRZ 09.12.2019

Handball-Verbandsligist HSG Wesel stand am Ende mit leeren Händen da. Gegen TV Aldekerk II kassierte das Team kurz vor dem Ende das 27:28.

Drei Sekunden fehlten den Verbandsliga-Handballern der HSG Wesel, um am Ende einer spannenden Begegnung wenigsten einen Punkt zu gewinnen. Im Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des TV Aldekerk unterlag das Team von Trainer Jan Mittelsdorf am Sonntagabend unglücklich mit 27:28 (17:14) und ging trotz mehrmaliger Fünf-Tore-Führung leer aus. „Im Grunde genommen ist das ein tolles Ergebnis gegen einen der Aufstiegsaspiranten”, sagte der Coach der HSG nach Spielende. „Aber insgesamt ist das heute eine herbe Enttäuschung.”

Vier Wochen nach dem letzten Heimspiel legten die Weseler vor heimischer Kulisse los wie Feuerwehr. Die Begegnung war kaum älter als sechs Minuten, da führten die Hausherren bereits mit 5:0. Die HSG deckte in dieser Phase der Partie aggressiv und attackierte den ballführenden Gegenspieler früh. Die Aldekerker Reserve fand keine Antworten und brauchte lange, um ins Spiel zu kommen. Erst nach knapp acht Minuten gelang den Gästen der erste Treffer zum 1:5.

HSG Wesel mit schlechtem Gefühl in die Pause

Die Gastgeber hatten bis dahin wenig Gegenwehr zu brechen und verteidigten die frühe Führung auch in dieser Höhe sehr lange. Allerdings müssen sich die Weseler vorwerfen lassen, in der Phase vor dem Seitenwechsel nicht auf und davon gezogen zu sein. „Da haben wir drei Mal völlig frei den gegnerischen Torhüter angeworfen”, so Mittelsdorf. „Damit haben wir den Gegner aufgebaut und saßen trotz einer Drei-Tore-Führung mit einem schlechten Gefühl in der Kabine.“

Justin Rotte trifft zum vermeintlichen Remis

Tatsächlich rächte sich dieser Chancenwucher nach der Pause. Innerhalb von knapp fünf Minuten drehten die Gäste das Spiel von 21:17 (38.) auf 21:22 (42.). Wesel konnte noch mehrmals ausgleichen, in Führung ging das Team nicht mehr. Dramatisch wurde es zum Schluss, als zunächst Justin Rotte 16 Sekunden vor dem Ende zum 27:27 ausglich, dann aber Aldekerk durch Fabian Küsters drei Sekunden vor dem Schluss zum Sieg einnetzte.

„In der zweiten Halbzeit waren wir viel zu brav und zu passiv”, kritisierte Jan Mittelsdorf. „Wir haben es versäumt, frühzeitig die Entscheidung zu suchen und die Überraschung wahr werden zu lassen.”

HSG: Baatz, Hünting; Müngersdorf (2/2), Borowski (7), Vengels (1), Hoffmann (4), Nicolai, Rotte (4), Daniel Weber (4), Popovic (3), Steffens (1), Jacobi (1).