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Der Druck liegt allein beim HSG-Gegner

NRZ, 06.03.2015

Handball-Verbandsligist HSG Wesel kann unbeschwert zum Spitzenreiter VfB Homberg reisen. Die Drucksituation besteht beim Gastgeber.

Vor der derzeit höchstmöglichen Hürde im Spielplan der Handball-Verbandsliga steht die HSG Wesel (5. Platz/17:17 Punkte). Der Aufsteiger muss am Sonntag beim Spitzenreiter VfB Homberg (29:5) antreten. Die Partie war ursprünglich für Samstag angesetzt und musste dann verlegt werden. So erklärt sich die ungewöhnliche Anwurfzeit von 19 Uhr.

„In diesem Spiel erwartet nun wirklich gar keiner etwas von uns. Wir können dort völlig befreit aufspielen, Druck hat nur der Gegner“, betont Sven Esser – wohl wissend, dass diese Rolle dem Neuling sehr gut gefällt. Reihenweise haben die Hansestädter nach ihrer Rückkehr auf die Verbandsebene die Top-Teams in Verlegenheit gebracht. Zuletzt mühte sich Hombergs Verfolger Lank in Wesel in letzter Sekunde zu einem glücklichen 27:26-Erfolg.

Für die Weseler war es auch eine neue Erfahrung, in den letzten zehn Minuten noch einen Fünf-Tore-Vorsprung zu verspielen. „Aber davon geht die Welt nicht unter“, so der Weseler Trainer. Klar habe sein Team eine große Chance verpasst. Aber die Vorstellung stimmte schließlich trotz der Niederlage. „Viele Leute vergessen mittlerweile, dass wir ja immer noch ein Aufsteiger in dieser Klasse sind, dafür aber schon sehr konstante Leistungen zeigen“, sagt Esser.

Sicher können sich die Weseler nicht erst seit letztem Wochenende sein, dass sie selbst von einem Spitzenreiter nicht mehr unterschätzt werden. Auch im Hinspiel gegen Homberg hielt die HSG 50 Minuten sehr gut mit, musste sich nach einer 16:15-Pausenführung am Ende aber mit 28:32 beugen. „Da hatte die individuelle Klasse der Homberger einfach den Unterschied ausgemacht. Man muss schon neidlos anerkennen, dass besonders deren Rückraum für Verbandsliga-Verhältnisse wirklich richtig gut ist“, so Esser.

Einer der großen Pluspunkte der Hansestädter neben der Moral und Fähigkeit, auch nach großen Rückständen wieder zurückkommen zu können, ist die Breite des Kaders. Hatten beim Remis in Oppum noch Oliver Rühl und Fyn Walla sehr überzeugend im Mittelblock agiert, so mussten ohne die beiden gegen Lank Michael Nölscher und Björn Fehlemann den Bereich zentral vor dem Tor vermauern. „Auch das hat sehr gut funktioniert“, lobte Esser neben Abwehr-Routinier Nölscher explizit Fehlemann, eigentlich eher vorne für die Akzente zuständig.

In Homberg ist Fyn Walla wieder an Bord. Die Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen von Oliver Rühl dagegen behindert den Abwehrspezialisten weiterhin erheblich. „Ich denke, dass er wieder pausieren wird, zumal wir in unserer Situation mit 17 Pluspunkten nicht die Not haben, dort alles riskieren zu müssen“, sagt Esser, sicherlich auch im Hinblick auf die nach Homberg folgende Partie gegen das zählerlose Schlusslicht. „Das sind schon krasse Gegensätze. Aber wir wollen natürlich auch nicht die erste Mannschaft sein, die gegen Dülken verliert.“

INFO
Primus nur mit zwei Zählern Vorsprung auf Oppum
Lange sah es so aus, als ob für die Meisterschaft der Homberger nur noch der Spieltag gesucht werden müsse. Doch nach einem Remis in Korschenbroich sowie den Niederlagen gegen Mülheim und Oppum spürt der Primus den Atem der Verfolger im Nacken.

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